Arzneimittelpreise
vfa widerspricht vehement Kassen-Studie
BERLIN. Der Verband forschender Pharmaunternehmen (vfa) hat nachdrücklich der These einer Studie im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes widersprochen, wonach die Arzneimittelpreise in Deutschland trotz früher Nutzenbewertung das europäische Durchschnittsniveau überschreiten.
Der Studienautor Professor Reinhard Busse habe keine eigenen Untersuchungen angestellt, sondern vielmehr insgesamt vier Studien zitiert. Drei der Studien bezögen sich auf Zeiträume von vor 2011, also vor Inkrafttreten des AMNOG, der Nutzenbewertung und der darauf basierenden Preisverhandlungen.
Die vierte Studie vergleiche Preise von 30 Produkten in 16 europäischen Ländern im Jahr 2013, also nach Inkrafttreten des AMNOG. Dabei sei jedoch lediglich ein einziges Produkt berücksichtigt worden, das nach 2010 auf den Markt kam und den AMNOG-Prozess durchlaufen hat.
Für dieses Arzneimittel sei festgestellt worden, dass in Deutschland der niedrigste Preis vereinbart worden sei.
Nach Angaben des vfa liegt das Erstattungsniveau der Arzneien mit Nutzenbewertung unter dem europäischen Durchschnitt, 38 Prozent sogar unter dem niedrigsten Vergleichspreis. (HL)