Springer Medizin Gala
Stark-Watzinger: „Ein Marathon von der Erkenntnis bis zum fertigen Medikament“
Forschung, Pharmaindustrie und Politik seien bei der Medikamentenentwicklung in einem Team, bekräftigt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger bei der Galenus-Preisverleihung. Auch betont sie: Der weltweite Wettbewerb schlafe nicht.
Veröffentlicht:Berlin. Bildungs- und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat bei der Springer Medizin Gala am Donnerstagabend die Ausdauer der Forscherinnen und Forscher auf dem langen Weg zu einem neuen Medikament gelobt. „Es ist selten ein Sprint wie beim Impfstoff in der Pandemie“, sagte sie in einer Videobotschaft anlässlich der Verleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises.
Stark-Watzinger sagte, vielmehr gleiche die Medikamentenentwicklung einem Marathon, an dessen Beginn die wissenschaftliche Erkenntnis stehe und an dessen Ende Ärzte ein fertiges Medikament verschreiben könnten. Wie beim Ausdauersport sei auch in der Arzneientwicklung der Teamgeist wichtig. „Am besten ist, wenn alle gut zusammenarbeiten: Forschung, Industrie und Politik“, sagte die Ministerin.
Ihr Haus unterstütze die Forschung an neuen Produkten ebenso wie deren Transfer in die Versorgung. So fördere das Programm „GO-Bio initial“ die Entwicklung früher lebenswissenschaftlicher Forschungsansätze. „KMU-innovativ: Biomedizin“ solle hingegen die Innovationskraft des Mittelstands in der Biotechnologie unterstützen.
„Wir setzen auf Translation, denken Forschung und Versorgung zusammen und schaffen Orte dafür: das Nationale Zentrum für Tumorerkrankungen mit neuen Standorten und das Berliner Institut für Gesundheitsforschung zum Beispiel.“
Künstliche Intelligenz zur Erschließung von Gesundheitsdaten
Große Erwartungen hat Stark-Watzinger beim Thema Künstliche Intelligenz (KI). Die Ministerin, die die Möglichkeiten der KI als „historische Chance“ betrachtet, ging in diesem Zusammenhang auf das Potenzial der Digitalisierung in der Gesundheitsforschung ein. Mit KI ließen sich Gesundheitsdaten besser nutzen und schneller auswerten. Einige in der Branche setzten die neuen Möglichkeiten bereits ein, zum Beispiel bei der Auswahl von Probanden für Studien.
Auch die Medizininformatikinitiative ziele darauf ab, Potenziale der Digitalisierung auszunutzen, sagte Stark-Watzinger. Sie sei zu einem Herzstück der datenbasierten Gesundheitsforschung in Deutschland geworden.
Springer Medizin Gala 2023
Die Preisverleihung des Galenus-von-Pergamon-Preises und des Springer Medizin Charity Awards in Bildern: Impressionen der Springer Medizin Gala 2023.
Ausgezeichnet werde „absolute Spitze“
Tatsächlich fördert das Bildungs- und Forschungsministerium die Initiative und die Digitalen Fortschritt-Hubs mit 500 Millionen Euro.
„Der weltweite Wettbewerb, er schläft nicht“, sagte Stark-Watzinger. „Wir haben unsere Stärken auf der Stecke zu neuen Medikamenten, neuen Impfstoffen, neuen Behandlungen, und diese Stärken wollen wir erhalten und ausbauen.
Abschließend wandte sich die Ministerin an die Nominierten und dankte ihnen für ihre Arbeit. „Sie haben Herausragendes geleistet für die pharmakologische Spitzenforschung“, applaudierte Stark-Watzinger. An diesem Abend werde die „absolute Spitze“ ausgezeichnet. (af)