Sachsen

Abrechnungsbetrug? Großrazzia gegen Ärzte und MVZ in Leipzig

Rund 30 Objekte in Leipzig und weiteren Städten hat die Polizei am Dienstag untersucht. Die Vorwürfe gegen Ärzte lauten auf Abrechnungsbetrug und Behandlungsfehler.

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Leipzig. Die Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt gegen zehn Ärzte und zwei kaufmännische Führungskräfte wegen Abrechnungsbetrugs und Behandlungsfehlern. Deshalb hätten am Dienstag rund 300 Polizisten in Leipzig und weiteren Städten rund 30 Objekte durchsucht, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Betroffen seien Praxisräume verschiedener Medizinischer Versorgungszentren, Arztpraxen, Geschäftsräume und Wohnungen. Die Durchsuchungen dauerten am Dienstagnachmittag noch an. Es seien Geschäftsunterlagen, Handys und Computer als Beweisstücke sichergestellt worden.

An den Durchsuchungen seien neben den Polizisten außerdem unter anderem Mitarbeiter der Landesdirektion Sachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen beteiligt.

Gegen sechs der Beschuldigten bestehe der Verdacht des Betruges. Sie sollen zum Teil einzeln und zum Teil gemeinschaftlich handelnd im Zeitraum von 2017 bis 2021 systematisch ärztliche Behandlungen unter Verstoß gegen den Grundsatz der peinlich genauen Leistungsabrechnung wissentlich und willentlich falsch bei der KV Sachsen abgerechnet haben. Die Höhe des entstandenen Schadens sei noch nicht bezifferbar.

Die sechs weiteren Beschuldigten sollen sich wegen Körperverletzung strafbar gemacht haben, indem sie Operationen fehlerhaft ausgeführt haben sollen. Zudem bestehe gegen einige dieser Beschuldigten der Verdacht, dass sie aus rein wirtschaftlichen Interessen an Patienten chirurgische Eingriffe vorgenommen hätten, die aus medizinischer Sicht nicht notwendig gewesen seien. Darüber hinaus seien Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz und Heilmittelwerbegesetz sind Gegenstand der Ermittlungen. Davon seien drei Beschuldigte betroffen. (sve)

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