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Ärzte bald nur noch Ratgeber und Begleiter?

Technik-Innovationen und eine junge, hochgradig technikaffine Generation werden die Rolle der Ärzte verändern, prophezeit ein Medizinjurist.

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FRANKFURT/MAIN. "Werden Ärzte bald abgeschafft? Brauchen wir sie noch?" Diese provokanten Fragen stellte Professor Hans-Herrman Dirksen, seit Juli am Standort Frankfurt der Hochschule Fresenius Professor für Medizin- und Gesundheitswirtschaftsrecht, jüngst bei seiner Antrittsvorlesung.

Er stellte in Aussicht, dass möglicherweise schon bald Computer eine genauere Diagnose stellen können als Ärzte. Roboter setzten neue Maßstäbe bei Op, so punktgenau könne keine noch so ruhige Chirurgenhand arbeiten. An diesen neuen Maßstäben müssten sich Ärzte messen lassen - "ein unfairer Vergleich", wie Dirksen zugibt.

Mit möglichen Konsequenzen: Schadensersatzklagen lassen sich nach Ansicht des Juristen leichter begründen, wenn Ärzte die neuen Standards unterschreiten. Beweise seien schnell zur Hand. Andere Entwicklungen erhöhten den Druck auf die Ärzte: Eine hochgradig technikaffine Generation wachse nach, Bewertungsportale nun auch für Ärzte und Therapeuten erfreuten sich wachsender Beliebtheit, Selbstverständnis und Selbstvertrauen der Patienten stiegen.

"Wir stellen eine große Veränderung im Verhältnis zwischen Arzt und Patient fest", so Dirksen.

Ärzte würden künftig mehr im Sinne eines Beraters, Ratgebers und Begleiters fungieren, so die Auffassung Dirksens. Unter dieser Prämisse seien die Neuerungen in der Technik durchaus als Segen zu begreifen. Vom sehr frühen Zeitpunkt vor dem Erstgespräch bis hin zur Behandlung biete sie viele Optionen: Sie verringere die Diskrepanz zwischen den jeweiligen Wissensständen und erleichtere die Aufklärung - auch für den Arzt. (maw)

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