Charité

Affäre um Drittmittel schwelt weiter

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BERLIN. Die Drittmittelaffäre an der Berliner Uniklinik Charité zieht Kreise. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am Montagnachmittag dem Vorstand von Europas größter Uniklinik erneut die Entlastung für 2013 verweigert und für den 16. Juni eine Sondersitzung anberaumt.

Dann soll der Charité-Vorstand zu den Berichten der Wirtschaftsprüfer Stellung nehmen, die den Aufsichtsrat beschäftigt haben, und Lösungen vorschlagen.

Zwei Berichte haben die externen Prüfer vorgelegt, die seit März klären sollten, was genau mit 34 Millionen Euro Overheadpauschalen aus Drittmitteln schief gelaufen ist.

Die Tiefenprüfung stellte "Mängel in der unternehmerischen Transparenz, insbesondere in der Bilanzierung und Steuerung" fest, wie die Charité mitteilte. In dieser Sache ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts auf Bilanzierungsvergehen.

Doch wenigstens teilweise entlasten die Prüfer die Uniklinik und ihre Fakultätsleitung. Denn sie bescheinigten, "dass aus der Sicht der Zuwendungsgeber keine Mittelfehlverwendung festgestellt wurde", wie die Charité mitteilte und die Aufsicht führende Senatswissenschaftsverwaltung bestätigte. Auch Verwendungsnachweise sind nach Angaben der Senatswissenschaftsverwaltung ordnungsgemäß geführt worden.

Die angesparten Mittel sollen weiter für Forschung zur Verfügung stehen. Das hat der Aufsichtsrat laut Senatswissenschaftsverwaltung entschieden.

Der zweite Bericht stellte Medienberichten zufolge fest, dass bei Auftragsvergaben das Vier-Augen-Prinzip verletzt worden sei. Besonders kritisch betrachtet der Aufsichtsrat eine Auftragsvergabe an ein Architekturbüro - laut Medienberichten im Wert von rund 700.000 Euro zwischen 2009 und 2013. Der Charité-Vorstand ist aufgefordert, bis zum 16. Juni die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten zu klären. (ami)

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