Kommentar

Alle Karten auf den Tisch

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Es wird höchste Zeit, die Diskussion um die Kodierrichtlinien zu versachlichen. Einen wichtigen Beitrag dazu hat sicherlich KBV-Vorstand Dr. Andreas Köhler mit seinem Brief an die KV-Chefs geliefert. Warum gerade dieses Schreiben als "persönlich und vertraulich" gekennzeichnet ist, mag nur der Autor wissen. Jetzt, wo der Streit eskaliert, sollten alle Karten auf den Tisch. Und das funktioniert nur mit viel Transparenz.

Zu den Fakten: Der Gesetzgeber verpflichtet die Ärzte zur Diagnosedokumentation in Form von Kodierrichtlinien. Eine Überarbeitung der Richtlinien hat nach dem Probelauf in Bayern stattgefunden. Und: Die Besonderheiten, die sich für Hausärzte beim Kodieren ergeben, sollen in diesen Tagen von der ZI-Arbeitsgruppe "Kodieren - Lösungen für Hausärzte" vorgelegt werden. Damit könnten die Zweifler überzeugt werden.

Fazit: Wer darauf pocht, dass ungerecht empfundene Kopfpauschalen durch eine morbiditätsorientierte Vergütung abgelöst werden, muss sich in die Karten schauen lassen. Das bedeutet nicht, die neuen Richtlinien mit einem Übermaß an Bürokratie zu überfrachten oder gar den Datenschutz zu gefährden. Aber es ist längst an der Zeit, sich auf eine einheitliche Linie zu verständigen.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Der endgültige Praxistest bei den Ambulanten Kodierrichtlinien steht noch aus

Lesen Sie dazu auch: Erste Zwischenbilanz bei Kodierrichtlinien

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Kommentare
Dr. Thomas Georg Schätzler 15.02.201108:25 Uhr

AKR "alternativlos"?

Die Ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) sollen dazu dienen, irgendwann einmal das derzeitige RLV- Pauschal- und Budgetsystem zu Gunsten einer morbiditätsorientierten Vergütung abzulösen, die dann wiederum pauschaliert und budgetiert werden muss. Das ist das "Perpetuum Mobile" von Herrn Kollegen, Dr. med. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV.

Tatsache ist, dass wir Ärztinnen und Ärzte bis dahin wieder einmal in Vorleistung treten, die Mehrkosten und den Aufwand dieser Intensivkodierung alleine tragen, während sich die Chefs der Gesetzlichen Krankenkassen bequem zurücklehnen können.

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM DO

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