Pflegefachkräftebedarf

Anerkennung: Thüringer Pflegeanbieter plädieren für Kompetenzvermutung

Die privaten Pflegedienstanbieter in Thüringen fordern die künftige Landesregierung auf, beim Anwerben dringend benötigter Fachkräfte aus dem Ausland mehr Tempo und Flexibilität zu zeigen.

Veröffentlicht:

Erfurt. Nach Ansicht des Thüringer Landesverbandes des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) bricht die ambulante und stationäre Pflege bald zusammen, wenn die Anerkennungsverfahren ausländischer Pflegekräfte weiter so lange dauern wie bisher.

Wie die Thüringer bpa-Landeschefin Margit Benkenstein in einer Verbandsmitteilung vom Montag hinweist, sei es gelungen, zum Beispiel aus Vietnam Menschen mit entsprechenden Deutschkenntnissen zu finden, die hier ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft durchlaufen werden. „Diese Azubis sind eine wichtige Säule der zukunftsfähigen Pflege in Thüringen“, so Benkenstein.

Und ergänzt: „Der Bedarf an Pflegekräften lässt sich nicht allein mit der inländischen Ausbildung decken, das ist längst deutlich geworden. Also müssen wir alles dafür tun, möglichst viele engagierte Menschen zu uns nach Thüringen zu holen.“

Das Interesse im Ausland sei groß, aber das Anerkennungsprozedere müsse schneller werden. „Internationale Berufsabschlüsse müssen schneller anerkannt werden. Mit einer Kompetenzvermutung könnten internationale Pflegekräfte mit einer mindestens dreijährigen Ausbildung oder einem Studium sowie den notwendigen Sprachkenntnissen sofort als Fachkräfte in Thüringen tätig werden. Weitere Prüfungen von Ausbildungsinhalten und eventuell notwendige Anpassungsmaßnahmen erfolgen dann nachgelagert. Dafür muss sich die neue Landesregierung stark machen.“

Benkenstein appelliert an die künftig politisch Verantwortlichen: „Heute schon muss jede Pflegeeinrichtung im Durchschnitt täglich drei Anfragen aus Kapazitätsgründen ablehnen. Wenn wir künftig in Thüringen ambulante und stationäre Pflege sicherstellen wollen, müssen wir jetzt den Turbo anwerfen.“ (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Studie

Jüngere werden häufiger Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz

Berufsanerkennung

Pflege: Extrem niedrige Anerkennungsquote in Sachsen

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wiederkehrende Schwindelanfälle

Vertigo – wann steckt eine vestibuläre Migräne dahinter?

Man kann nicht nicht führen

Mitarbeiterführung in der Arztpraxis: Tipps für Praxisinhaber

Zu viel in der Hitze gearbeitet?

Der Mann mit der Alzheimermutation, der keine Demenz bekommt

Lesetipps
Eine Lupe vor Spielfiguren

© CYBERUSS / stock.adobe.com

Frage der Woche

Wie sieht für Sie der optimale Führungsstil aus?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung