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Apotheker schießen gegen privaten Meldeweg für Nebenwirkungen

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BERLIN/MÜNCHEN. Medikura, Betreiber des privaten UAW-Meldeportals „nebenwirkungen.de“, muss sich an dem Sprichwort „viel Feind, viel Ehr“ aufrichten: Nach der Arzneimittelkommission der Ärzte (AkdÄ) und dem Pharmaverband BAH schießt nun auch die Apothekerschaft gegen das Münchener Start-up.

Ohne das Unternehmen namentlich zu nennen, erklärte der Dachverband ABDA jetzt, Gesundheitsdaten seien „hochsensibel“ und dürften deshalb „nicht in falsche Hände gelangen“. „Die Erfassung und Weiterleitung von Nebenwirkungen durch privatwirtschaftliche Anbieter“ lehne man ab.

Patienten sollten Nebenwirkungen ihrem Arzt oder Apotheker berichten oder direkt den Oberbehörden PEI oder BfArM. Professor Martin Schulz, ABDA-Geschäftsführer und Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK): „Bei privatwirtschaftlichen Unternehmen sollten Patienten damit rechnen, dass die gesammelten Gesundheitsdaten an interessierte Stellen verkauft werden. Privatwirtschaftliche Meldesysteme können das Vertrauen der Bevölkerung in die etablierten Meldestrukturen der öffentlichen, unabhängigen und nicht gewinnorientierten Institutionen gefährden.“

Darüber hinaus, so Schulz weiter, nehme das Risiko für Doppel- oder Mehrfachmeldungen mit zusätzlichen Meldewegen zu. Medikura ist seit September 2018 aktiv und hat eigenen Angaben zufolge seither über 3500 UAW-Verdachtsfälle entgegengenommen. (cw)

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