Kommentar – Telematikinfrastruktur

Auf dem Rücken der Ärzte

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Geht's noch? Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und der Telematikinfrastruktur (TI) ist durch Streit innerhalb der Selbstverwaltung um Jahre verzögert worden – und kurz vor dem Ziel geht das wieder von vorne los?

Das Gezerre zwischen KBV und Krankenkassen um eine Änderung der Finanzierungsvereinbarung für den Anschluss an die Datenautobahn ist mehr als befremdlich. Vor allem verunsichert es Ärzte, die ihre Praxis an die TI anschließen wollen.

Wer will, dass die TI schnell für einen besseren Datenaustausch nutzbar wird, muss dafür sorgen, dass Ärzte dabei nicht zuzahlen. Immerhin sind es ja auch die Kassen, die durch den Stammdatenaustausch als erste von der sicheren Kommunikation profitieren. Und die Ärzte können nichts dafür, dass es länger gedauert hat, sichere Konnektoren und Kartenleser zu entwickeln, und dass der Wettbewerb langsamer in die Gänge kommt, als ursprünglich erwartet.

Insofern hat die KBV gute Argumente, die Förderung für den Anschluss an die TI für das dritte und vierte Quartal aufzustocken. Wer auf dem Rücken der Ärzte Spielchen spielt, wird der Digitalisierung, die ausdrücklich vom neuen Gesundheitsminister priorisiert wird, kaum auf die Sprünge helfen.

Lesen Sie dazu auch: Telematikinfrastruktur: Verhandlungen von KBV und Kassen stocken bei TI

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter