Leitartikel zu Medizinfakultäten

Auf dem Schachbrett der Finanzpolitik

Die Uniklinik Halle stand kurz vor dem Aus - jetzt scheint die drohende Schließung vorerst abgewendet zu sein. Zurücklehnen kann man sich in Halle noch nicht. Die Diskussion ist ein Déja-vu-Erlebnis in der Hochschulpolitik.

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:
Protest in Halle: Ende April gingen über 7000 Menschen für das Uniklinikum auf die Straße.

Protest in Halle: Ende April gingen über 7000 Menschen für das Uniklinikum auf die Straße.

© Schmidt/dpa

Durchatmen an der Saale: Die Schließung der Universitätsmedizin in Halle ist vom Tisch -  vorerst. Der Plan von Landesfinanzminister Jens Bullerjahn (SPD), die traditionsreiche Uniklinik im Süden von Sachsen-Anhalt zu schließen, wird nicht so schnell umgesetzt werden.

Gegen eine Schließung hatten vergangene Woche rund 7000 Menschen in Halle demonstriert. "Es hat einen Identifikationsschub mit dem Standort gegeben, der vorher nicht da war", erklärt Dekan Professor Michael Gekle nicht ohne Stolz.

Die Spardrohung allerdings bleibt im Raum -  denn die Hochschullandschaft in Sachsen-Anhalt steht aufgrund von Sparvorgaben vor einem Umwälzungsprozess.

Die Landeregierung will über die Zukunft von Fachhochschulen und Universitäten entscheiden, sobald der Wissenschaftsrat am 12. Juli sein aktuelles Gutachten vorlegt.

Dem derzeitigen Frieden in Halle kann also nicht getraut werden. Schließlich war es Finanzminister Bullerjahn, der die Schließungspläne vorangetrieben hat, sein neuer Wissenschaftsminister, Hartmut Möllering (CDU), der zwischen 2003 und 2013 Finanzminister in Niedersachsen war, hatte an der Uni Halle den Eindruck vermittelt, die Pläne des stellvertretenden Ministerpräsidenten umsetzen zu wollen.

Ende Mai gibt es eine Haushaltsklausur der Landesregierung - zufälligerweise parallel zur jährlichen Sitzung des Medizinischen Fakultätentags (MFT), der in diesem Jahr in Halle tagt ...

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