Finanzaufsicht

Bafin will bei komplexen Finanzwetten eingreifen

Veröffentlicht:

FRANKFURT/MAIN. Die deutsche Finanzaufsicht greift erneut auf dem Markt für komplexe Finanzprodukte ein: Sie plane, Vermarktung, Vertrieb und Verkauf von finanziellen Differenzgeschäften – sogenannten CFD zu beschränken, teilt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) mit. Kontrakte mit einer Nachschusspflicht dürften Privatkunden nicht mehr angeboten werden. "Das Verlustrisiko bei CFD mit Nachschusspflicht ist für den Anleger unkalkulierbar", erklärte die Chefin der Wertpapieraufsicht der Bafin, Elisabeth Roegele. "Aus Verbraucherschutzgründen können wir das nicht akzeptieren." Die Behörde räumte der Finanzwirtschaft eine Frist bis 20. Januar 2017 ein, um zu ihren Plänen Stellung zu nehmen.

Mit CFDs können Anleger auf die Kursentwicklungen etwa von Aktien oder Rohstoffen spekulieren. Verglichen mit Direktinvestments ist der Kapitaleinsatz gering, da die Instrumente nur die Kursänderungen abbilden. Bei einer positiven Abweichung erhält der Anleger den Differenzbetrag, bei einer negativen muss er diesen ausgleichen. Bei manchen CFDs wetten Anleger aber nicht nur mit ihrem eingesetzten Geld, sondern müssen Geld nachschießen, wenn die auszugleichende Differenz den Kapitaleinsatz übersteigt. Bei dieser Art CFDs könnten Anleger Verlustrisiken angesichts teils großer Börsenschwankungen in kurzer Zeit nicht wirksam begrenzen, argumentiert die Bafin.

Die Finanzaufsicht hatte bereits im Juli verkündet, den Vertrieb von Bonitätsanleihen an Privatanleger generell verbieten zu wollen. Mit den Papieren können Anleger auf die Kreditwürdigkeit von Firmen wetten. Eine Entscheidung über das geplante Produktverbot steht noch aus. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?