Expansion

Bayer rechnet mit russischer Mittelschicht

Der Schwellenmarkt Russland ist auch für Bayer zunehmend attraktiv. Mittelfristig peilt der Konzern dort einen Milliardenumsatz an.

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MOSKAU. Bayer will in Russland expandieren. Bis 2017 soll der Jahresumsatz, den der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern in der Region erwirtschaftet, auf 1,3 Milliarden Euro steigen. Das wäre gegenüber dem Stand 2012 eine Zunahme um 80 Prozent.

Gleichzeitig sollen über 800 neue Stellen geschaffen werden. 2017 wären dann rund 2400 Mitarbeiter in der Föderation für Bayer tätig, heißt es in einer Unternehmensmeldung. Rund zwei Drittel seiner dortigen Erlöse erzielt der Konzern eigenen Angaben zufolge mit Geschäften der Sparte HealthCare.

Im ersten Halbjahr 2013 habe man mit einem Umsatzwachstum von 12,5 Prozent in Russland erneut kräftig zugelegt. Bayer-Vorstandschef Marijn Dekkers: "Die Mittelschicht, die die Entwicklung des Gesamtkonsums wesentlich mitbestimmt, wächst zusehends. Es ist damit zu rechnen, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt und sich positiv auf die für Bayer wichtigen Branchen auswirkt."

Die private Kaufkraft spielt auch für die Entwicklung des russischen Pharmamarktes eine erhebliche Rolle, der zu einem großen Teil ein Selbstzahlermarkt ist. Nach Ansicht Dekkers könnte sein Unternehmen die Zwei-Milliarden-Euro-Umsatzschwelle 2022 überschreiten.

Partnerschaft mit Medsintez

Russland würde damit unter die zehn für Bayer größten Märkte aufrücken. Die Wachstumserwartung werde nicht zuletzt dadurch gestützt, dass die Gesundheitsausgaben im Verhältnis zu vielen anderen Ländern weit unter dem Durchschnitt lägen, Russland also einen gewissen Aufholbedarf habe.

"Um auf das Durchschnittsniveau zu kommen, müsste Russland seine Gesundheitsausgaben um 30 Prozent erhöhen", ist Dekkers überzeugt. Wachsender Bedarf durch eine steigende Lebenserwartung sowie Regierungsprogramme wie beispielsweise "Pharma 2020" oder das "Programm für die Entwicklung des Gesundheitswesens 2020" trügen ebenfalls dazu bei, dass der Pharmamarkt auf Wachstumskurs bleibe.

Wie der Konzern weiter mitteilte, ist er in Russland jetzt eine strategische Partnerschaft mit dem lokalen Arzneimittelhersteller Medsintez eingegangen. Gemeinsam wolle man Produkte zur diagnostischen Bildgebung sowie Arzneimittel produzieren und landesweit vermarkten, heißt es.

Als erstes Produkt für diese Allianz sei das Antibiotikum Moxifloxacin (Avelox™) vorgesehen. (cw)

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