Bei Indexfonds ist nicht alles Gold, was glänzt

Börsengehandelte Indexfonds stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Doch die ehemals leicht verständlichen Produkte haben an Komplexität gewonnen.

Von Stefan Ziermann Veröffentlicht:
Ob Bären- oder Bullenstimmung: Mit entsprechenden ETF können Anleger flexibel dem Trend folgen.

Ob Bären- oder Bullenstimmung: Mit entsprechenden ETF können Anleger flexibel dem Trend folgen.

© tom / fotolia.com

NEU-ISENBURG. Börsengehandelte Indexfonds - Exchange Traded Funds (ETF) - haben sich zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt. Denn Anlegern versprechen sie, so lauten zumindest die eingängigen Verkaufsargumente für diese Produkte, einige Vorteile im Vergleich zu komplexeren Anlageprodukten. Sie sind preiswert, einfach konstruiert und transparent.

Zugegeben, die ursprüngliche Idee war simpel und genial: Weil kaum ein Fondsmanager es schaffte, über längere Zeit eine bessere Rendite zu erwirtschaften als sein Vergleichsindex, sollten ETF diesen Vergleichsindex standardisiert, also eins zu eins, abbilden.

Rendite gründet auf Erfolg des Vergleichsindexes

Daraus ergeben sich Vorteile. So tendieren die Kosten für einen solchen Fonds gegen null, weil kein hoch spezialisiertes Fondsmanagement nötig ist. Hinzu kommt, dass ein solcher Fonds sich nie schlechter entwickeln kann, als der Vergleichsindex selbst. Nachteil: Ein derart konstruierter ETF kann nie eine höhere Rendite als der Vergleichsindex erreichen.

Im Gegensatz zu einem aktiv gemanagten Fonds konnten sich die ETF schnell profilieren. Statt 2 Prozent fielen nur 0,25 Prozent laufende Kosten an, und vielfach war die Rendite der ETF höher, als die der aktiven Fonds. Der Erfolg zog Nachahmer an und hatte eine explosive Ausdehnung des Produktuniversums zur Folge.

Leitfaden für Vermögensmanagement mit ETF

Das FUCHS-Aktuell "Vermögensmanagement mit ETFs" zeigt Anlegern, wie sie börsengehandelte Indexfonds für die Vermögensanlage einsetzen können. Sie erfahren, welche Strategien mit ETF verfolgt und wie sie taktisch genutzt werden können. Privatanleger erfahren, wie sie auch langfristig stabile und renditeträchtige ETF-Portfolios zusammenstellen können.

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In der Praxis stehen Privatanleger heute vor dem Problem, dass bei den ETF inzwischen ein schier undurchdringlicher Produkt-Dschungel entstanden ist. Das zeigt sich an der Zunahme der Produktbezeichnungen für börsengehandelte Fonds. Neben ETF stehen heute noch ETC (Commodities/Rohstoffe) sowie ETN (Notes/Schuldverschreibungen) zum Kauf zur Verfügung. Auch die Anzahl der jeweils angebotenen Produkte innerhalb dieser Gruppen wächst rasant. Praktisch im Wochenrhythmus werden neue passive Produkte von den Kreativabteilungen der Banken entwickelt.

Die Produkte der zweiten und dritten Generation sind aber für Anleger längst nicht mehr so einfach, transparent und preiswert wie ihre Vorfahren. Das zeigen ETF, die auf die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China) setzen. Diese sind sehr unterschiedlich ausgestaltet. So setzen einige ETF auf 50, andere nur auf 40 Unternehmen, um die BRIC-Staaten abzubilden.

Auch die Gewichtung der Länder schwankt stark. Brasilien ist in einigen ETF mit 18 Prozent, in anderen mit 39 Prozent gewichtet, Russland dagegen mit 15 bis 36 Prozent. Das führt zu teils deutlich unterschiedlichen Kursentwicklungen.

Vermögensanlage lohnt bis zu drei Millionen Euro

Dennoch eignen sich ETF sehr gut zur Vermögensanlage von 30.000 bis zu 3 Millionen Euro. Meist reichen acht bis zwölf ETF aus, um das Portfolio sinnvoll zu strukturieren. Dabei werden vor allem breite Märkte (Aktienindizes, Rohstoffe, Anleihen) abgedeckt. Das geht entweder mit Einmalanlagen oder mit ETF-Sparplänen. Das Portfolio sollte halbjährlich geprüft werden.

Stefan Ziermann ist Ressortleiter im Verlag Fuchsbriefe.

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