Computermesse startet

CeBIT lockt auch Ärzte nach Hannover

Seit heute hat die weltgrößte Computermesse, die CeBIT, wieder ihre Pforten geöffnet. Obwohl es auch in diesem Jahr keinen eigenen Gesundheitsbereich gibt, sind auch für Ärzte einige interessante Neuerungen dabei.

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HANNOVER. Mit mehr als 5000 Innovationen aus der digitalen Welt will die CeBIT in diesem Jahr aufwarten. Noch bis Freitag steht das Messegelände in Hannover ganz unter dem Thema "d!conomy".

"Wir rücken die Digitalisierung und ihren umfassenden Einfluss auf alle Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft in diesem Jahr in den Mittelpunkt", sagte Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG, bei der CeBIT-Vorschau vergangene Woche.

Und gerade diese Verquickung macht die Messe für Ärzte interessant - denn einen eigenen Gesundheitsbereich gibt es auch in diesem Jahr nicht.

Aber: Der Mittelstand soll besser angesprochen werden. Und hierzu dürfen sich Ärzte durchaus zählen. So können sich Praxischefs - insbesondere wenn sie größere Praxisstrukturen aufweisen oder Vernetzungsprojekte planen - in der Mittelstandslounge in Halle 5 herstellerübergreifend beraten lassen und sich über konkrete Digitalisierungsschritte informieren.

Je mobiler die Datenverarbeitung und -übermittlung wird, desto wichtiger werden zudem gute Sicherheitskonzepte. In Halle 6 dreht sich alles um Security - angefangen beim Virenscanner über die Firewall bis hin zur Absicherung von IT-Netzwerken gegen Gefahren von privat und beruflich genutzten mobilen Geräten.

Denn der Trend zum mitgebrachten Tablet oder Smartphone (bring your own device) hat - aus ganz praktischen Gründen - längst die Praxen erreicht. Hier können zusätzliche Verschlüsselungs-Apps oder Containerlösungen speziell für Hausbesuche für die Absicherung von sensiblen Patientendaten sorgen.

Whistleblower live zugeschaltet

Wer sich für die NSA-Spionage-Attacken und generell Geheimdienstaktionen interessiert, der sollte am Mittwoch (18. März) bei der Center Stage in Halle 8 vorbeischauen.

Denn dort wird der bekannteste Whistleblower der Welt, Edward Snowden, live für ein Interview zugeschaltet.

Zum Thema Datensicherheit gehört jedoch ebenso die regelmäßige Datensicherung. Auf dem Markt der Back-up-Systeme hat sich einiges getan.

Vorrangig in Halle 2 können Backup- und Restore-Systeme unter die Lupe genommen werden, die sowohl virtuelle als auch physische Laufwerke und Umgebungen über spezielle Managementsysteme absichern.

Der Anbieter Novastor bringt dabei sogar Erfahrungen aus medizinischen Einrichtungen mit. Das Unternehmen vertreibt seine Backup-Lösung unter anderem über den Arztsoftware-Anbieter medatixx.

Allein darüber seien bereits rund 3500 Lizenzen in Praxen im Einsatz, über den Vertrieb über weitere Fachhändler käme man derzeit auf insgesamt rund 7000 Installationen im medizinischen Bereich, erklärt das Unternehmen.

Da in Praxen häufig Speichermedien verwendet würden, die außerhalb der Praxisräume aufbewahrt werden, würde NovaBackup die gängigen Speicher wie Band- und RDX-Laufwerke aber auch die heute öfter verwendeten NAS-Geräte (Netzwerkspeicher) unterstützen.

Support aus Hamburg

Spannend ist, dass Novostar einen lokalen technischen Support aus Hamburg vorhält und sein Produkt nur mit Installationsservice anbietet.

Aber auch der Anbieter Quantum hat bereits Erfahrungen mit medizinischen Einrichtungen. Mit Quantum StorNext® lassen sich etwa Daten sicher zwischen autorisierten Mitarbeitern austauschen und entsprechend den geltenden Auflagen aufbewahren.

Eine Lösung, die insbesondere für Kliniken oder ambulante OP-Zentren und MVZ interessant sein kann.

In jedem Fall lohnenswert ist ein Besuch beim Stand der Universität des Saarlandes (Halle 9, Stand E13). Die Forscher und Studenten der Uni sind für ihre Innovationsfreude bekannt.

In diesem Jahr haben sie unter anderem elastische Sensoren in Stickerform im Gepäck, die die Haut zur berührungsempfindlichen Eingabefläche für mobile Geräte machen.

Über den Sticker am Körper soll der Nutzer etwa ein Telefonat annehmen und mobile Geräte über den Körper fernsteuern können.

Außerdem haben die Forscher ihre Software, die anzeigt, ob Apps auf dem Smartphone auf vertrauliche Daten zugreifen und was sie damit anstellen, weiterentwickelt.

Damit die Software zwischen guter und böser App unterscheiden kann, lassen die Forscher sie vorab eine Liste verdächtiger Zugriffskombinationen auf Programmierschnittstellen lernen. (reh)

Die CeBIT findet vom 16. bis 20. März in Hannover statt.

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