Verbrauchermonitor
Corona erklimmt Platz 1 der Gesundheitsrisiken
Corona verdrängt die ungesunde Ernährung und den Klimawandel vom Spitzenplatz auf der Angstskala, wie die aktuelle Bevölkerungsumfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung zeigt.
Veröffentlicht:
Die potenzielle Begegnung mit SARS-CoV-2-Viren versetzt viele Deutsche in Angst und Schrecken.
© vika33 / stock.adobe.com
Berlin. Allen Verschwörungstheorien und Anti-Corona-Demonstrationen zum Trotz wird eine SARS-CoV-2-Infektion und eine daraus resultierende COVID-19-Erkrankung von 27 Prozent der Bevölkerung in Deutschland als die Top-Bedrohung in gesundheitlicher Hinsicht wahrgenommen. Das zeigt der am Dienstag veröffentlichte Verbrauchermonitor, eine repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Die Umfrage fand Ende August statt.
Erst mit größerem Abstand folgen eine ungesunde oder falsche Ernährung (13 Prozent) sowie die Klima- und Umweltbelastung (12 Prozent) – Themen, die in der vorangegangenen Befragung im Februar noch am häufigsten genannt wurden. „Die Coronavirus-Pandemie dominiert die öffentliche Wahrnehmung“, konstatiert BfR-Präsident Professor Andreas Hensel.
Die dadurch wieder ruhiger gewordene Debatte um Rauchverbote und potenziell schädliche E-Zigaretten könnte dazu geführt haben, dass Rauchen nunmehr nur von neun Prozent der Befragten als das größte gesundheitliche Risiko gesehen wird; vor einem halben Jahr waren es noch 12 Prozent.
Erstaunlicherweise legt Krebs von drei auf sechs Prozent zu. Zugleich befürchten Ärzte und Parlamentarier europaweit, dass die EU-Kommission den Themen Krebs und EU-Plan zur Krebsbekämpfung gerade wegen Corona weniger Aufmerksamkeit schenken könnte.
Psyche im Blick
Im Gegensatz zur Februarbefragung haben es nun auch psychische Probleme und Stress mit sechs Prozent unter die Top Ten der von den Verbrauchern am meisten gefürchteten Gesundheitsrisiken geschafft.Erstaunlich mutet an, dass zwei Drittel der Verbraucher angeben, noch nie etwas von dem Thema Coronaviren auf Lebensmitteln gehört zu haben. „Eine Übertragung des Coronavirus über Lebensmittel ist unwahrscheinlich. Dennoch sollten die Hygieneregeln bei der Zubereitung von Lebensmitteln stets beachtet werden“, gibt das BfR dem geneigte Leser im Geleitwort zum aktuellen Verbrauchermonitor mit auf den Weg.
News per Messenger
Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung
Neue Corona-Testverordnung bringt kostenlose Tests für Ärzte und andere Gesundheitsberufe
Spahn und Giffey: Kinder sind keine Corona-Infektionstreiber!