Digitalisierung

Die Inhalte der ePA bekommen ein neues Gesicht: mio42 und bvitg entwickeln MIO-Anzeigemöglichkeiten

Die ePA soll endlich in der Versorgung ankommen – mit diesem Ziel entwickeln die mio42 GmbH und der Bundesverband Gesundheits-IT – bvitg e. V. gemeinsam ein Proof of Concept zur Anzeige eines MIO, der für möglichst viele Systeme einsetzbar sein soll.

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Medizinische Imformationsobjekte (MIOs) sollen die Grundlage für diverse Inhalte der ePA bilden. Damit das funktioniert, arbeiten mio42 und bvitg gemeinsam an Lösungen.

Medizinische Imformationsobjekte (MIOs) sollen die Grundlage für diverse Inhalte der ePA bilden. Damit das funktioniert, arbeiten mio42 und bvitg gemeinsam an Lösungen.

© M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Berlin. Laut Gesetz gibt es die medizinischen Informationsobjekte (MIOs) bereits seit Januar 2022 in der elektronische Patientenakte (ePA), doch angekommen sind sie in der Versorgung noch nicht. Die von der mio42 GmbH im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) entwickelten Spezifikationen bilden die Grundlage für diverse Inhalte der ePA, wie den Impfpass oder das Zahnbonusheft, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der mio42 GmbH und des Bundesverband der Gesundheits-IT – bvitg e. V.

Damit künftig sowohl Leistungserbringer als auch Versicherte von den Vorteilen profitieren können, müssen die MIOs in allen Systemen eingebunden werden. Dazu zählen unter anderem Praxisverwaltungssysteme, Krankenhausinformationssysteme und die ePA-Anwendungen der Krankenkassen.

Neue technische Lösung zur Anzeige von MIOs

Dieser Umsetzungsaufwand benötige Zeit und Unterstützung, heißt es in der Mitteilung weiter. Aus diesem Grund haben sich die mio42 GmbH und bvitg entschlossen, gemeinsam zusammenzuarbeiten, um eine neue technische Lösung zur Anzeige von MIOs zu entwickeln. Der Quellcode dieser Lösung soll später öffentlich zur Verfügung gestellt werden und so konzipiert sein, dass möglichst viele Systeme die Vorarbeit in ihre eigenen Designs einbinden und testen können.

Zunächst konzentriere sich die Zusammenarbeit auf ein MIO als Proof of Concept. Auf welches MIO die Wahl fällt, hängt von den derzeit geführten Gesprächen zu einer möglichen Priorisierung von Inhalten für die ePA ab. Im Hinblick auf diese ausstehende Entscheidung möchten mio42 und bvitg ganz im Sinne der umsetzenden IT-Systeme flexibel bleiben, heißt es in der Mitteilung. Kernziel der Kooperation sei, eine gut anwendbare technische Lösung für eine MIO-Anzeige zu schaffen, welche die Integration in ein bestehendes System vereinfacht. Perspektivisch plant die mio42 das Angebot von MIO-Anzeigen auch für weitere MIOs.

Prozesse durch sinnvolle Digitalisierung vereinfachen

Die Lösung zur MIO-Anzeige sei ein erster wichtiger Schritt, um medizinisch relevante Informationen in den betroffenen Systemen schnell und technisch niederschwellig nutzen zu können. Der wahre Mehrwert für die Versorgung ergibt sich aber erst aus Funktionen wie der Datenübernahme in die Behandlungsdokumentation oder der Anzeige von ergänzenden Informationen wie STIKO-Empfehlungen passend zum jeweils vorliegenden Impfpass-MIO, die nur durch die vollständige Integration der MIOs in die verschiedenen IT-Systeme möglich werden. Sobald diese umgesetzt sind, können die MIOs einen aktiven Beitrag dazu leisten, Prozesse in der Versorgung durch sinnvolle Digitalisierung zu vereinfachen, um alle Akteure des Gesundheitswesens zu unterstützen. Dafür setzen sich mio42 und bvitg laut Mitteilung gemeinsam ein.

Der bvitg repräsentiert die Industrieperspektive und übernimmt eine Test-Integration in IT-Systeme, während die mio42 für die Entwicklung der Basis-Anzeige-Optionen zuständig ist. Letztlich könnten die Inhalte der ePA nur durch die Zusammenarbeit aller Akteure erfolgreich in die Versorgung starten, so mio42 und bvitg. (eb)

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