Gesundheitsakten

Digitale Gesundheitsplattform für 25 Millionen Versicherte

Nach AOK und TK stellt jetzt erstmals ein Konsortium von gesetzlichen und privaten Krankenversicherern eine eigene E-Gesundheitsakte vor. Die Versicherten sollen mit einer App alle ihre Gesundheitsdaten verwalten können.

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Verwaltung von Gesundheitsdaten: Eine neue App soll Versichterten dies nun erleichtern in Form einer E-Akte.

Verwaltung von Gesundheitsdaten: Eine neue App soll Versichterten dies nun erleichtern in Form einer E-Akte.

© adam121 / stock.adobe.com

BERLIN. Gesetzliche und private Krankenversicherungen bei einem Digitalisierungsprojekt in einem Boot: Das ist das besondere an der neuen E-Gesundheitsakte "Vivy", das am Dienstagmorgen in Berlin vorgestellt wird. Davon können künftig bis zu 25 Millionen Versicherte profitieren, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der beteiligten Krankenkassen und Unternehmen.

Beteiligt sind unter anderen Betriebs-, Ersatz- und Innungskrankenkassen, darunter die DAK Gesundheit, die Bahn BKK und die ikk classic sowie die Krankenversicherer Allianz, Gothaer und Barmenia. Die systemübergreifende Lösung, entwickelt vom Berliner Start-up Vivy, wird unterstützt von Bitmarck, dem IT-Dienstleister von mehr als 90 Krankenkassen sowie mehreren privaten Krankenversicherungen.

Ziel ist es, mit dem digitalen Angebot Versicherten die Möglichkeit zu geben, ihre persönlichen Gesundheitsdaten in einer App zu verwalten. Darüber hinaus habe Vivy den Anspruch, Nutzern jederzeit als digitale Gesundheitsassistentin zur Seite zu stehen, heißt es weiter in der Mitteilung. Die Versicherten hätten dabei die volle Kontrolle: Nur sie selbst entscheiden, welche Informationen sie in der App speichern und an wen sie diese weitergeben möchten.

Versicherte könnten über die Vivy-App einfach und sicher Gesundheitsdaten wie Arztbriefe, Befunde, Laborwerte, Medikationspläne, Notfalldaten und Impfinformationen speichern. Dabei soll die Anwendung möglichst einfach zu handhaben sein, auch bei der Anbindung an die Arzt- und an die Kliniksoftware. Ärzte sollen Untersuchungsdaten beispielsweise sehr einfach in der Vivy-App ihrer Patienten bereitstellen können, sie müssten keine Software dafür installieren.

Nutzer sollen dann über Vivy ihre Patientendaten bei den behandelnden Arztpraxen abfragen können, die Daten auf dem vorgegebenen digitalen Weg bereitzustellen. Bei dieser Datenabfrage handele es sich grundsätzlich nicht um eine Weiterleitung von personenbezogenen Daten an Dritte, sondern um eine Datenabfrage des Patienten als betroffene Person im Sinne der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die Akte soll für Versicherte kostenlos sein. Schon im Juli, heißt es weiter in der Pressemitteilung, würden die ersten Krankenkassen beginnen, ihre Versicherten in die Vivy-App einzuladen. (ger)

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Kommentare
Dipl.-Psych. Wolfgang Ebers 05.06.201823:32 Uhr

Vivy-App - zweifelhafter Nutzen

"Nur sie selbst entscheiden, welche Informationen sie in der App speichern und an wen sie diese weitergeben möchten."
Da werden sich die digitalen Daten-Absauger von Handyinformationen freuen - und natürlich auch die Krankenkassen und Privatversicherungen, die so die Schweigepflicht umgehen können.
Bin gespannt wie die Datenschutzvereinbarung ausschaut und ob die "empfehlenden" Krankenkassen ggf. für Datenklau zur Haftung bereit sind.
Hier wird der, nicht nur, digital-unmündige, weil naive Bürger für eine angeblich zusätzliche Bequemlichkeit mit Pseudosicherheit und den "einfachen Zugang" von den KK + Versicherungen ganz schön auf den Arm genommen. (Wenn er die Befunde und Medplan wirklich wollte: PHOTO machen!)
Ev. Vivy nutzer sollten sich fragen, ob bei einem Unfall wenigstens das Handy ganz bleibt,vorher die Standortbestimmung einschalten und immer einen vollen Ersatzakku dabei haben. Für den Notarzt ersichtlich die PIN vorne draufschreiben oder den Fingerabdruckscanner mit Panzerglas schützen.
Die Gesundheitsassistentin, vermutlich pharmagesponsert, kann dann aber auch, wie ALEXA, oder mit ihr über den Online-Doctor das Rezept für die SSRI ordern - N3 - die man braucht, wenn man darüber nachdenkt.
Diagnose und VO gehen neben den vom Handy erfassten Bio-, Sport-, Pulsdaten automatisch in die "einrichtungsübergreifende elektronische Patientenakte" und --- erhöhen den individuellen Krankenkassenbeitrag oder schließen einen geplanten Versicherungsabschluß oder Kreditvertrag aus.
NATÜRLICH weiß das alles der Patient und wird vor der Nutzung präzise und, mindestens 88- Seiten umfassend, in Times Roman 6 darüber aufgeklärt. Huxleys "Schöne neue Welt" (1932) ist dagegen ein Paradies, Zeh`s Corpus delicti (2009) die Realität.

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