Kommentar zu hessischen Kliniken
Eine Selbstverständlichkeit
Sicherheit von Patienten in Kliniken als neues wegweisendes Projekt einer Krankenhausgesellschaft? Der Satz lässt aufhorchen: Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Sicherheit der Patienten und der Schutz vor Infektionen in Kliniken jeden Tag oberste Priorität hat.
Doch offenbar ist bei den Klinikfunktionären in Hessen die Erkenntnis gereift, dass diese Selbstverständliche noch stärker ins Blickfeld gerückt werden muss.
Nach den Negativbeispielen der vergangenen Monate, siehe Hygiene-Skandal in Mannheim, werben die Verbandsvertreter nun für mehr Austausch unter den Experten der Häuser: Workshops, Erfahrungsaustausch, Best-Practice-Beispiele sind die Schlagworte, mit denen die Krankenhausgesellschaft wirbt.
Das Gesundheitsministerium ist involviert, landeseigene Qualitätssicherungsstellen sollen neue Aufgaben bekommen.
Viel Aktionismus, wenig dahinter? Zweifel an weiteren Aufgaben für eine Koordinierungsstelle und noch mehr Networking-Veranstaltungen sind erlaubt.
Denn Infektionsschutz und Sicherheit muss in Kliniken täglich gelebt werden - von jedem Mitarbeiter, von Ober- und Chefärzten und mit Unterstützung der Klinikleitung. Sonst bleibt es beim geselligen Austausch und blumigen Projektbeschreibungen.
Lesen Sie dazu auch: Patientensicherheit: Bessere Netzwerke für hessische Kliniken