Zusammenlegungen von Krankenhäusern geplant

Erste von drei neuen Zentralkliniken in Niedersachsen wird gebaut

Wegen hoher Kosten droht manchen Krankenhäusern in Niedersachsen die Schließung. An drei Standorten werden nun neue Großkliniken gebaut. Diese bieten aus Sicht des Gesundheitsministeriums Vorteile.

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Twistringen/Hannover. Im Landkreis Diepholz hat der Bau der ersten von insgesamt drei neuen sogenannten Zentralkliniken in Niedersachsen begonnen. Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) setzte an der Baustelle in Twistringen am Dienstag den ersten Spatenstich, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte.

Mit dem neuen Großkrankenhaus sollen die bisherigen Kliniken in Diepholz, Sulingen und Bassum zusammengelegt werden. Die Kosten für die neue Klinik mit rund 345 Betten, die 2028 öffnen soll, liegen nach früheren Angaben des Landkreises bei rund 320 Millionen Euro – etwa 250 Millionen Euro davon übernehmen das Land und der Bund.

Ähnliche Zentralklinken sind in Niedersachsen auch an zwei anderen Orten geplant. Im ostfriesischen Georgsheil (Landkreis Aurich) soll ein neues Krankenhaus mit 832 Betten entstehen, das die Kliniken in Emden, Aurich und Norden ersetzt.

Spatenstich für Klinikneubau in Bad Fallingbostel

Im Heidekreis werden die Kliniken in Soltau und Walsrode in Bad Fallingbostel zentralisiert. Dort steht der erste Spatenstich für den Klinikneubau mit 283 Betten am Donnerstag an. Dieser Bau wird mit 222 Millionen Euro gefördert, der in Ostfriesland mit 460 Millionen Euro.

Um den Erhalt alter Krankenhausstandorte und um die Standorte der Zentralkliniken wurde zum Teil lange gerungen – in Ostfriesland und im Heidekreis gab es dazu auch Bürgerentscheide.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Hannover ist es zukunftsweisend, mit dem Bau von Zentralkliniken Kompetenzen zu konzentrierten und im gleichen Zuge Überkapazitäten abzubauen. „Der Bau moderner Zentralkliniken ist ein Beitrag zur Steigerung der Versorgungsqualität bei knapper werdenden Ressourcen, welche sich insbesondere durch das Zusammenfallen demografiebedingter steigender Versorgungsbedarfe mit dem Fachkräftemangel ergeben“, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Das Ministerium gehe davon aus, dass sich in naher Zukunft weitere Landkreise auf ähnliche Vorhaben hin ausrichten werden.

Viele Klinken stehen wirtschaftlich unter Druck. Niedersachsens Krankenhausgesellschaft hatte Anfang April mitgeteilt, die wirtschaftliche Lage der mehr als 100 Häuser im Land sei „schlechter als je zuvor“.

Betriebskostensteigerungen und hohe Tarifabschlüsse bedrohten die Existenz vieler Häuser. Problematisch sei zudem, dass die Behandlung von Patienten zurzeit für viele Kliniken ein Verlustgeschäft sei, teilte die Krankenhausgesellschaft mit. (dpa)

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