Coronavirus
Fachangestellte fordern Verschiebung nicht zwingender Arzttermine
In einem Offenen Brief fordert der Verband medizinischer Fachberufe in Zeiten der Coronavirus-Epidemie Verantwortungsbewusstsein von niedergelassenen Ärzten für ihr Personal: Sie sollen ihre „Kontakte auf die wirklich wichtigen Behandlungen beschränken“ und das Personal schützen. PZR etwa sind ein Streitthema.
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Blick in den Mund: Sind Zahnreinigungen und andere nicht dringende Eingriffe in Zeiten von Corona nicht auch verschiebbar?
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Bochum. Der Verband medizinischer Fachberufe (VmF) fordert von niedergelassenen Ärzten die Verschiebung „nicht zwingend erforderliche Behandlungstermine“.
Humanmediziner, Zahnärzte und Tierärzte sollten „ihr Handeln überprüfen und die Praxisabläufe so ändern, dass Kontakte auf die wirklich wichtigen Behandlungen beschränkt“ werden, heißt es in einem offenen Brief der VmF-Vorsitzenden Hannelore König vom Donnerstag.
In vielen Zahnarztpraxen beispielsweise müssten entsprechend weitergebildete Zahnmedizinische Fachangestellte (ZMF) auch in Zeiten der Corona-Pandemie weiterhin professionelle Zahnreinigungen durchführen, beklagt der VmF.
Die Crux: Bei elektiven Behandlungen wie der Zahnreinigung könne durch Aerosole ein besonders hohes Maß an Viren übertragen werden, setzten die Praxisinhaber ihr Personal unnötigen Risiken in puncto Gesundheitsschutz im Arbeitsalltag aus, so VmF-Chefin Hannelore König.
Virologe Drosten sieht gewisse Risiken
Auch der Virologe Professor Christian Drosten von der Berliner Charité hatte am Donnerstag auf mögliche Risiken für Zahnärzte und Fachangestellte verwiesen. Ich „würde erwarten, dass das Virus sich in der Mundinnenseite vermehrt“, sagte Drosten im NDR-Podcast Corona-Update.
Riskant könnte seinen Worten zufolge insbesondere der Einsatz von Dentalbohrern sein, da durch sie „Aerosol generiert wird“, das aus dem Mund spritzen könne. Drosten „Ich bin mir nicht sicher, ob das Tragen einer einfachen Maske wirklich gut schützt.“
Der VmF fordert ob dieser Risiken: „Wir fordern Verantwortungsbewusstsein von den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Abstand ist Ausdruck der Fürsorge und Prävention.“ So sollten die Arbeitgeber alle nicht zwingend erforderlichen Behandlungstermine verschieben, fordert König. (maw/nös)