Fast 12 000 Euro Abrechnungsaufwand pro Jahr

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Kostet Zeit und Geld - die Honorarabrechnung bei niedergelassenen Ärzten.

Kostet Zeit und Geld - die Honorarabrechnung bei niedergelassenen Ärzten.

© Konstantin Sutyagin / fotolia.com

DORTMUND (iss). Niedergelassene Ärzte verwenden im Durchschnitt zwei Stunden pro Woche auf die Abrechnung. Die durch die Erstellung und Übermittlung der Abrechnung verursachten Kosten belaufen sich auf 11 700 Euro im Jahr. Das entspricht der halben Stelle einer Arzthelferin oder fünf bis sechs Prozent des Honorarvolumens.

Das zeigen Zwischenergebnisse der Bürokratiekostenerhebung in Arztpraxen, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma KPMG im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erstellt. Für die gesamte KVWL belaufen sich die durch die Abrechnung verursachten Kosten auf 152 Millionen Euro im Jahr.

Die Erhebung umfasst 32 systematische Interviews mit Hausärzten (32 Prozent) und Fachärzten (68 Prozent) von Ende Januar 2010 bis Ende Februar 2010. Zwischen den Ergebnissen gab es eine große Streubreite, berichtete KVWL-Vorstand Dr. Thomas Kriedel auf der Vertreterversammlung in Dortmund.

Nach Ansicht der Ärzte und der medizinischen Fachkräfte läuft der Abrechnungsprozess weitgehend problemlos, von ihnen kamen nur marginale Verbesserungsvorschläge, sagte Kriedel. "Die gefühlte Bürokratie ist bei der Abrechnung gar nicht so groß." Der Aufwand sei in etwa so hoch wie bei der Dokumentation. "Dort wurde eine große Belastung verspürt."

Der Aufwand von zwei Stunden pro Woche für die Abrechnung erscheint Kriedel zu hoch. Um die Situation zu verbessern, könne die KVWL den Arztpraxen verstärkt Schulungen im Hinblick auf die Abrechnungsanforderungen anbieten und ihnen die Anwendung besserer Modelle zur Praxisorganisation näher bringen, etwa über die Mentorenprogramme, sagte er.

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Kommentare
Dr. Günther Faude 16.09.201006:36 Uhr

zum kommentar des Kollegen Prister

Werter Kollege,
es ist schön zu sehen, wie stolz sie auf ihre EDV und ihre eigene Kompetenz sind. Wenn ich den selbstgefälligen Unterton mal ausblende-da eine automatische leistungsziffernkette abrechnungstechnisch nicht erlaubt ist, werden Sie bei sachgerechter Abrechnung(die ich ihnen natürlich unterstelle) nicht umhinkommen, wöchentlich 200 bis 400 Kontakte leistungstechnisch erfassen und auch kontrollieren zu müssen. damit verbleiben Ihnen 120/200 (bis zu 120/400) min, also etwa 20 bis 30 sec für die kontrolle-regelkonforme Abrechnung vorausgesetzt.
Sie dürfen davon ausgehen, dass auch andere Leute nicht auf den Kopf gefallen und edv technisch gut aufgestellt sind. Weniger Selbstgefälligkeit versachlicht die Diskussion.
Im Übrigen mag der kollege ja noch mit Dampf arbeiten-dafür kostet sie und mich unsere moderne EdV kräftig Anschaffung und auch unterhalt-bitte rechnen sie mal zusammen, was sie im Jahr für hardware, software und die Pflege icnl der kv-Updates etc investieren, incl des Zeitaufwands den sie und ihre Mitarbeiter investieren(das erlangen ihrer vorgetragenen Kompetenz war sicherlich nicht zum Nulltarif zu bekommen?).
Also-Mäßigung im ton und Nachdenklichkeit in der Sache scheint hilfreich.

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