Baumassnahmen
Finanzspritze für Göttinger Uniklinikum
GÖTTINGEN. Seit vielen Jahren laufen die Planungen für einen Neubau des Göttinger Uniklinikums, jetzt sollen sie endlich in die Tat umgesetzt werden: Niedersachsens Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) kündigte am Donnerstag bei einem Besuch in der Göttinger Universitätsmedizin (UMG) an, dass das Land zusätzlich 15 Millionen Euro für den Neubau eines Bettenhauses bereitstellen wird.
Damit ist auch die letzte Finanzlücke geschlossen. Insgesamt soll das Bettenhaus rund 150 Millionen Euro kosten. Baubeginn wird voraussichtlich 2016 sein. Ab 2019 soll außerdem ein neuer OP- und Funktionstrakt errichtet werden, hierfür stellt das Land neun Millionen Euro an Planungskosten bereit.
Die zusätzlichen Mittel sind Teil eines millionenschweren Finanzpakets, mit dem das Land gegen den Investitionsstau an den niedersächsischen Unikliniken vorgehen will. Das Uniklinikum Göttingen und die Medizinische Hochschule Hannover erhalten in den kommenden vier Jahren jeweils 80 Millionen Euro für dringend notwendige Instandsetzungen und Modernisierungen.
Das Göttinger Klinikumsgebäude stammt aus den 1970er Jahren, dementsprechend alt ist die Infrastruktur. Seit 40 Jahren habe es keinen einzigen klinischen Neubau in Göttingen mehr gegeben, sagte UMG-Vorstandssprecher Professor Heyo Kroemer.
Die Uniklinik sei dringend auf die zusätzlichen Mittel angewiesen, um die notwendigen Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten am Gebäudekomplex vornehmen zu können. Sowohl die Klimaanlagen und die Stromversorgung als auch das Trinkwassernetz seien veraltet und entsprächen nicht mehr dem Stand der Technik.
Besonders dringend sei der Sanierungsbedarf in der Kindermedizin, sagte UMG-Vorstandsmitglied Martin Siess. Die Räume der Kinderintensivstation und der Frühgeborenenstation seien zu eng, so dass man zu wenig Bewegungsfreiheit zwischen den lebenserhaltenden Geräten habe. (pid)