Neu gestifteter Preis für innovative niedergelassene Ärztinnen
Franziska-Tiburtius-Preis geht an eine „Pionierin in der Präventivmedizin“
Der erstmals vergebene Franziska-Tiburtius-Preis geht an eine Internistin, die sich auf Präventivmedizin spezialisiert hat. Er wird von der Women‘s Networking Lounge gestiftet und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Veröffentlicht:Berlin. Die Internistin und Nephrologin Dr. Helena Orfanos-Boeckel, Privatärztin in eigener Praxis in Berlin, hat den in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen Franziska-Tiburtius-Preis verliehen bekommen. Die Buchautorin („Nährstoff-Therapie“) ist Spezialistin für Stoffwechselmedizin und Präventivmedizin.
In der Laudatio hob die Managed-Care-Expertin Professorin Susanne Eble von der Europäischen Fachhochschule (EUFH) die Passion der Preisträgerin für die Labordiagnostik hervor, die viele Informationen über den körperlichen Zustand aus dem Blut ziehe und dadurch chronische Erkrankungen, etwa Osteoporose, viel früher erkennen und so einen Beitrag leisten könne, sie noch aufzuhalten, bevor sie sich manifestieren. Das mache sie zu einer „Pionierin in der Präventivmedizin“.
Der Preis ist gedacht für Ärztinnen, die neue, innovative Wege gehen. Er wird vom Verein Women‘s Networking Lounge (WNL) vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird unterstützt von der Steuerberater- und Rechtsanwaltsgruppe ETL ADVISION. Die Preisverleihung war Teil des Kongresses von ETL „Healthcare Tax§Law“ in Berlin.
Benannt ist der Preis nach Franziska Tiburtius. Sie war die erste Ärztin in Deutschland, die sich in eigener Praxis niederließ – 1877 in Berlin. Zuerst führte sie zusammen mit einer Zahnärztin eine Gemeinschaftspraxis. Danach eröffnete sie mit ihrer Studienkollegin Emilie Lehmus in Prenzlauer Berg eine Poliklinik für Frauen und Kinder. Beide hatten in Zürich studiert, da Frauen bis zu einem entsprechenden Bundesratsbeschluss im Jahr 1899 der Zugang zu deutschen Universitäten verwehrt war. (ger)