Altersmedizin
Geriater wollen Methoden gegen Alterung zur Regelleistung werden lassen
Durch frühzeitige Intervention könnte die Vulnerabilität der alternden Gesellschaft beeinflusst werden, ist die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie überzeugt.
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Die deutsche Gesellschaft für Geriatrie hat sich zum Ziel gesetzt, dass Alterskrankheiten künftig deutlich später auftreten als bislang. Helfen soll dabei eine bessere Diagnostik des biologischen Alters.
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Frankfurt am Main/Singapur. Die deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sagt Alterskrankheiten den Kampf an.
In einer aktuellen DGG-Mitteilung fordert Professorin Andrea Meier, Eingriffe in den Alterungsprozess in die Regelleistung aufzunehmen. An der Universität von Singapur forscht sie derzeit daran, wie das Alter besser messbar wird und mit welchen Methoden sich das biologische Alter herabsetzen lässt.
„Es geht darum, dass typische Alterskrankheiten zukünftig erst deutlich später auftreten als bisher“, sagt Maier. „Wir könnten durch frühzeitige Interventionen die Vulnerabilität der alternden Gesellschaft deutlich beeinflussen.“
Zudem sei die Vorbeugung schwerer altersbedingter Krankheiten aufgrund der Produktivitätssteigerung in einem früheren Lebensabschnitt sehr kosteneffektiv, selbst wenn die nötigen Investitionen viel früher im Leben getätigt werden müssten.
Vision einer Langlebigkeitsmedizin
Beim Kongress der Gesellschaft vom 12. bis 15. September in Frankfurt a. Main will sie ihre „Vision einer Langlebigkeitsmedizin“ vorstellen. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, die Diagnostik des biologischen Alters zu verbessern - zum Beispiel durch noch bessere epigenetische und metabolische Maßnahmen.
„Zusammen mit geroprotektiven Interventionen bilden wir so die Eckpfeiler einer Langlebigkeitsmedizin, die sich den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft stellt.“
Die Langlebigkeitsmedizin sollte Teil des breiteren Gesundheitssystems sein, nicht nur zugeschnitten auf die Altersmedizin und Alternsforschung. Diagnostik und Eingriffe in den biologischen Alterungsprozess sollten in den nächsten fünf bis zehn Jahren zur Regelversorgung gehören. (kaha)