Jahresbilanz
Glyphosat für Bayer 2019 „prägendes Thema“
Bayer meldet glänzende Geschäftszahlen und bekräftigt Durchhaltewillen in Sachen Glyphosat.
Veröffentlicht:Leverkusen. Bayer konnte 2019 sowohl umsatz- als auch gewinnseitig hohe Zuwächse verbuchen. Gründe dafür: die erste volljährige Integration des 2018 übernommenen Agrarkonzerns Monsanto, steigender Mengenabsatz, Effizienzgewinne aus Restrukturierungsmaßnahmen sowie Sondererträge infolge der Veräußerung von Geschäftsteilen und schließlich auch der Vergleichseffekt zum Gewinneinbruch im Vorjahr. Einzige Wermuthstropfen: die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten um das Totalherbizid Roundup®.
„Glyphosat war eines der prägenden Themen, auch wenn wir uns das anders gewünscht hätten“, resümierte Vorstandschef Werner Baumann bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Leverkusen.
Glyphosat-Klagen: „Notfalls durch alle Instanzen“
Inzwischen seien in den USA .48.600 Klagen wegen der Vermarktung des unter Karzinogen-Verdacht stehenden Pflanzenschutzmittels anhängig. Baumann bekräftigte, die Berufungsverfahren in drei bereits erstinstanzlich entschiedenen Fällen „notfalls durch alle Instanzen“ weiterverfolgen zu wollen.
Gleichzeitig bemühe man sich um eine Einigung in dem gerichtlich angeordneten Mediationsverfahren, bei dem Bedingungen eines Vergleichs ausgelotet werden sollen. Bayers weltweite Glyphosat-Verkäufe summierten sich 2019 auf rund 2,5 Milliarden Euro.
Blockbuster Rivaroxaban
Der Konzernumsatz nahm in den fortzuführenden Geschäften um 18,5 Prozent auf 43,6 Milliarden Euro zu. Der Überschuss erreichte 4,1 Milliarden Euro (+140 Prozent), wobei sich insbesondere auch der Verkauf einiger OTC-Marken sowie des Chemieparkmanagers Currenta bemerkbar machten. Im verschreibungspflichtigen Pharmageschäft wurden 18 Milliarden Euro erlöst (+7,3 Prozent) und 4,8 Milliarden Euro operativer Gewinn (EBIT) erzielt (+48 Prozent). Mit Saatgut und Agrarchemikalien erwirtschaftete Bayer 19,8 Milliarden Euro (+39 Prozent), mit OTC-Produkten 5,5 Milliarden (+0,2 Prozent).
Umsatzstärkstes Pharmaprodukt war der Gerinnungshemmer Xarelto™ (Rivaroxaban) mit etwas über vier Milliarden Euro (+14 Prozent). An zweiter Stelle rangierte Eylea™ (Aflibercept) gegen altersbedingte Makuladegeneration (2,5 Milliarden Euro, +14 Prozent) und auf Platz drei die Kontrazeptiva-Range Mirena™/Kyleena™/Jaydess™ mit 1,2 Milliarden (+7,0 Porzent). (cw)
Bayer 2019
- Umsatz: 43,6 Mrd. Euro (+18,5 %) davon Pharma-Rx: 18 Mrd. Euro (+7,3 %)
- Überschuss: 4,1 Mrd. Euro (+141 %)
- Dividendenvorschlag: 2,80 Euro je Aktie (unverändert)