Kommentar zum KIS-Streit in Hamburg

Good Guy, Bad Guy?

Geht es im Hamburger Streit um ein Klinikinformationssystem wirklich nur um die Technik – oder auch ums Image?

Veröffentlicht:

Von Matthias Wallenfels

Was passiert da gerade in Hamburg? Asklepios holt alle Heiligen vom Himmel, weil der Wettbewerber UKE angeblich einen bestimmten Softwareanbieter aus einem Bieterverfahren für ein neu zu installierendes Krankenhausinformationssystem (KIS) ausgeschlossen hat.

Dieser Bieter habe auch bei Asklepios das KIS geliefert. Entscheide sich das UKE jetzt für eine andere Lösung, so sei die von Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks angestrebte Digitalisierungsoffensive in Form einer einheitlichen Plattform für eine sektorenübergreifende Kommunikation der Leistungserbringer gefährdet.

Ohne den sperrigen Begriff zu strapazieren, sieht Asklepios nun offensichtlich die für rasche und reibungslose medizinische sowie pflegerische Versorgungsprozesse unabdingbare Interoperabilität infrage gestellt.

Ob die Interoperabilität wirklich bedroht sein wird, hängt zunächst einmal vom Ausgang der UKE-Ausschreibung und von der dann konkret avisierten KIS-Lösung ab. Vielmehr mutet es so an, dass Asklepios sich in der Hamburger – und auch bundesweiten – Öffentlichkeit frühzeitig als der Gute beim Ausbau der Digitalisierung positionieren will. Der Bad Guy soll in den Köpfen offensichtlich schon feststehen, bevor es zu digitalen Hürden kommt.

Lesen Sie dazu auch: Hamburg: Wird die Interoperabilität in Hamburg zur Gretchenfrage?

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Finanzielle Lage der GKV

Zusatzbeiträge 2025: Hiobsbotschaften im Tagesrhythmus

Lesetipps
Die Forschenden nahmen die langfristigen Auswirkungen der essenziellen Metalle Kobalt, Kupfer, Mangan und Zink, sowie der nicht-essenziellen Metalle Arsen, Cadmium, Blei, Wolfram und Uran auf die kognitiven Funktionen in den Blick.

© Naeblys / Getty Images / iStock

Umweltbelastung

Metalle im Urin sind mit kognitivem Abbau assoziiert