Medizinstudium

Gröhe für mehr "sprechende Medizin"

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DÜSSELDORF. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat sich indirekt für eine Stärkung der "sprechenden Medizin" im Medizinstudium ausgesprochen. Der CDU-Politiker reagierte damit auf eine WIdO-Untersuchung, wonach jeder zehnte Bundesbürger Probleme damit hat, die Anweisungen von Ärzten zu verstehen.

"Der Umgang mit Patienten, und dazu gehört eine verständliche Sprache, muss in der Ausbildung von Ärzten und Pflegepersonal eine stärkere Rolle spielen", sagte Gröhe in der Mittwochsausgabe der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Auch die von der WIdO-Studie ermittelten Defizite bei der Gesundheitskompetenz der Deutschen monierte Gröhe. "Dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich in unserem Gesundheitswesen zurecht zu finden, muss uns aufrütteln", sagte er.

Wissen über die Gesundheit entstehe vor allem im persönlichen Gespräch, gab der Minister zu bedenken. Es sei "eine Frage des Respekts vor den Patienten", ihnen ihre Krankheiten und die möglichen Therapien verständlich zu erklären.

Die große Koalition hat sich in ihrem Regierungsprogramm bereits auf einen "Masterplan Medizinstudium 2020" verständigt, mit dem die Ausbildung von angehenden Ärzten reformiert werden soll. Die Aufwertung der "sprechenden Medizin" im universitären Curriculum könnte theoretisch Teil einer solchen Reform sein. (eb)

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Kommentare
Dr. Wolfgang Bensch 16.07.201419:11 Uhr

Respektlos wird durch die Regierung ein einheitlicher Beitragssatz verordnet

und dem Beitragszahler zwangsweise in der gesetzlichen Krankenversicherung aufgedrückt, der nach wenigen Jahren des Gesundheitsfonds Milliardenüberschüsse schuf, die der Finanzminister gerne kassiert und anderswo Löcher im Haushalt damit stopft.
Lasst dem Beitragszahler mehr Freiheiten für die Gestaltung seiner Krankenversicherung und befreit den Arbeitgeber von der automatischen Überweisung an die gesetzlichen Kassen, um einen echten Wettbewerb der "Krankenversicherer" zu ermöglichen. Damit würde die unselige staatliche Bevormundung beendet und "Gesundheit" eine private Angelegenheit, die Kollektiv"verschuldung" nach WidO planmäßig wie immer bei der Ärzteschaft angesiedelt, wäre kein Thema mehr.

Rudolf Hege 16.07.201415:25 Uhr

Wünschenswert

Es wäre wünschenswert, wenn die Erkenntnisse auch in praktisches Handeln inkl. entsprechenden Veränderungen in der Vergütung umgesetzt würden.

Es ist ja kein Geheimnis, dass die meisten Erkrankungen sich über einen längeren Zeitraum entwickeln, bevor sie klinische Relevanz erlangen.

Hier wäre das aufklärende (und über eine Zeit begleitende) gekonnte Gespräch eine sinnvolle Prophylaxe, die heute aus Zeit- bzw. Vergütungsmangel zu selten statt findet.

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