Darmkrebsvorsorge

Hausärzte sind wichtige Lotsen

Dass eine Koloskopie eine lebensrettende Vorsorgeuntersuchung sein kann, wissen viele Patienten. Dennoch bedarf es oft der aktiven Ansprache durch ihren Hausarzt, um sich der Darmspiegelung beim Gastroenterologen zu unterziehen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Der Weg zur Koloskopie ist für viele Patienten mit Skepsis und Angst verbunden.

Der Weg zur Koloskopie ist für viele Patienten mit Skepsis und Angst verbunden.

© Hannes Magerstaedt / Felix Burda Stiftung

MÜNCHEN. Die Angst vor einer Koloskopie sowie Unwissenheit über das Darmkrebsrisiko halten noch immer Patienten davon ab, die mitunter lebensrettende Vorsorgeuntersuchung durchführen zu lassen.

Dies sind die zentralen Ergebnisse einer nicht-repräsentativen Umfrage des Arztempfehlungsportals jameda unter 1355 Patienten.

Jeder vierte befragte Patient, der noch nicht bei der Darmkrebsvorsorge war, gab als Grund seine Angst vor der Untersuchung und vor möglichen Komplikationen an.

Und das, obwohl er gerne zur Vorsorge gehen würde oder zumindest weiß, dass er gehen sollte. "Zu unangenehm" oder gar "zu gefährlich" sei die Koloskopie, gaben ängstliche Patienten im Kommentarfeld an, so jameda.

Ältere sind besonnener

Gerade unter den 20- bis 39-Jährigen ist die Angst groß: 19 Prozent aller Befragten dieser Altersgruppe würden zwar gerne zur Vorsorge gehen, fürchten sich jedoch davor. Ähnlich viele sind es unter den 40- bis 59-Jährigen, nämlich 16 Prozent.

Ältere und daher gefährdetere Patienten scheinen hingegen mutiger zu sein. Nur fünf Prozent der Befragten über 60 Jahren waren noch nicht bei der Vorsorge und nannten gleichzeitig Furcht als Grund dafür.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass weiterhin Aufklärungsbedarf hinsichtlich des Darmkrebsrisikos sowie des Nutzens von Koloskopien besteht.

So gaben 38 Prozent derjenigen, die noch nicht bei der Vorsorge waren, an, dass sie nicht glauben, jemals an Darmkrebs zu erkranken.

Manche sind gar überzeugt, dass Darmkrebs allein aufgrund schlechter Essgewohnheiten entstünde. Ein gesunder Lebensstil und "eine vorbeugende Ernährung" könne die Erkrankung verhindern, so ihre Einschätzung.

Zudem sei der Nutzen von Darmspiegelungen weiterhin "umstritten".

Verweigerer sehen Krebshysterie

Die Auswertung der Kommentare zeigt laut jameda zudem, dass manch Befragter eine Krebsvorsorge generell ablehnt und diese der allgemeinen "Krebshysterie" zuschreibt.

Andere glauben, dass kein Tumor heilbar und die "Fehlerquote bei sämtlichen Krebsvorsorgen" so hoch sei, dass Patienten unnötig unter Fehldiagnosen leiden würden.

Die Kommentare der Befragten geben zudem Aufschluss darüber, dass Hausärzte bei der Darmkrebsvorsorge eine wichtige Rolle zu spielen scheinen. Häufig wird erst nach deren Empfehlung ein Facharzt konsultiert.

Die Auswertung der rund 14.000 Patienten-Bewertungen, die auf jameda für Gastroenterologen abgegeben wurden, zeige demnach, dass sich die Patienten gut aufgehoben fühlen bei den Spezialisten.

So erhielten diese auf einer Schulnotenskala von eins bis sechs durchschnittlich eine 1,79 für die Gesamtzufriedenheit. Dabei könnten besonders die Behandlung und die Betreuung durch Arzt und Praxispersonal hervorgehoben werden.

Patienten vergeben hierfür die Durchschnittsnoten 1,72 und 1,69.

Ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist insbesondere bei etwas unangenehmeren Untersuchungen wie einer Darmspiegelung Voraussetzung. Auch in dieser Kategorie erhalten die Fachärzte mit 1,89 eine gute Patientenbewertung.

Dass Ärzte mit 43 Prozent für Patienten beim Thema Darmkrebs die wichtigsten Ansprechpartner sind, bestätigte vor Kurzem erst eine bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna im Auftrag des Medizintechnikunternehmens Pentax Medical aus Anlass des Darmkrebsmonats März.

Allerdings - das resultierte auch aus der Umfrage - müssen die Ärzte dafür häufig aktiv auf ihre Patienten zugehen. Denn 28 Prozent sprechen den Arzt nicht von sich aus darauf an.

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