Landarztquote

Hessen: Marburger Bund kritisiert Quotenplätze

Gesetzentwurf zur Einführung einer Landarztquote stößt bei Ärzte-Gewerkschaft auf Ablehnung.

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Frankfurt. Die schwarz-grüne Landesregierung in Hessen will dem Mangel an Hausärzten in der Provinz mit einer Landarztquote entgegenwirken und hat dazu vorige Woche einen Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht. Bereits im März hatten Gesundheitspolitiker der Regierungsfraktionen die detaillierten Pläne vorgestellt: Demnach sollen 7,5 Prozent der Medizinstudienplätze für Studenten reserviert werden, die sich entweder für zehn Jahre als Hausarzt oder – hessische Besonderheit! – Kinderarzt in unterversorgten Regionen niederlassen oder sich als Arzt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) melden.

Der Marburger Bund Hessen hat diesen Gesetzentwurf jetzt allerdings kritisiert. Statt einer zehn Jahre währenden Verpflichtung müssten vielmehr Arbeitsbedingungen für Hausärzte verbessert und Anreize für eine Ansiedlung im ländlichen Raum geschaffen werden, forderte die Landes- und Bundesvorsitzende Dr. Susanne Johna. Grundsätzlich gehöre die Zahl der Medizinstudienplätze aufgestockt.

Tarifvertrag für ÖGD gefordert

Mit Blick auf die kommenden Amtsärzte erneuerte Johna die Gewerkschaftsforderung nach einem Tarifvertrag im ÖGD als Motivation. Denn Ärzte im ÖGD verdienten immer noch rund 1000 Euro im Monat weniger als ihre Kollegen, die im Krankenhaus arbeiten. Da überrasche es auch nicht, so Johna, wenn Stellen im ÖGD kaum zu besetzen seien – und eine Quote löse dieses Problem auch nicht.

„Sich schon vor dem Studium für den späteren Arbeitsbereich festzulegen, ist aus unserer Sicht realitätsfern, denn persönliche und fachliche Interessen können sich in zwölf Jahren Aus- und Weiterbildung ändern“, befindet die Landesvorsitzende. Dies würde – wie in anderen Bundesländern mit Landarztquote auch – teuer für Vertragsbrüchige: Wer die Zehn-Jahres-Bindung missachtet, muss 250 .000 Euro Strafe zahlen. (bar)

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