Standort Deutschland
Hessen betont Stärke der Gesundheitswirtschaft
Die Initiative Gesundheitsindustrie Hessen will die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts sichern. Mit ihrer Arbeit beansprucht die Initiative eine bundesweite Vorbildrolle und plädiert für ressortübergreifende Zusammenarbeit.
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Sichtlich zufrieden mit der Arbeit der IGH: v.l. Volker Weber (IG BCE), Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Ministerpräsident Volker Bouffier und Olaf Weppner (Sprecher Abbvie Deutschland).
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Wiesbaden. Die hessische Landespolitik hat sich gemeinsam mit der Gesundheitsindustrie des Landes die Sicherstellung der Medikamentenversorgung durch die Stärkung des Produktionsstandorts auf die Fahne geschrieben. „Das steht ganz oben auf der Agenda“, erklärte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Anlass war die vierte Sitzung des Lenkungskreises der „Initiative Gesundheitsindustrie Hessen“ (IGH) in der hessischen Staatskanzlei, bei der aktuelle Branchenentwicklungen diskutiert wurden. Bouffier und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) bedauerten in dem Zusammenhang die Einstellung des Pharmadialogs auf Bundesebene. „Umso wichtiger ist es, dass er in Hessen fortgeführt wird“, betonte Al-Wazir die „Vorreiterrolle Hessens“.
4,2% des BIP Hessens wird durch die Gesundheitswirtschaft generiert. Im Ländervergleich liegt Hessen damit auf Platz eins.
Die IGH fordert, dass analog zu der hessischen Initiative ein regelmäßiger Austausch der Bundesländer mit dem BMWi stattfinden soll, um eine abgestimmte Wirtschaftspolitik zu entwickeln, die auch der Gesundheitspolitik Orientierung geben könne. Nur wenn Politik, Forschung und Wirtschaft zusammenarbeiteten, könne die Gesundheitsversorgung sichergestellt werden: landesweit, aber auch national und international. Immerhin exportiere Hessens Gesundheitswirtschaft jährlich Waren im Wert von rund 13 Milliarden Euro, so Al-Wazir. „Dies entspricht einem Anteil von 11,3 Prozent an den hessischen Ausfuhren.“
„Beeindruckende Zahlen“
Auch hinsichtlich der Wachstums- und Beschäftigungsbeiträge ist die hessische Gesundheitswirtschaft im nationalen Vergleich führend, wie aus aktuellen, am Mittwoch vorgestellten IGH-Zahlen hervorgeht. Rund 96.000 Arbeitnehmer sorgen demnach dafür, dass 4,2 Prozent der gesamten hessischen Wirtschaftskraft durch die Gesundheitswirtschaft generiert werden, „ das bedeutet Platz 1 im Ländervergleich“, verkündete Bouffier – sichtlich zufrieden ob der „beeindruckenden Zahlen“
„Wir dürfen uns auf diesem Erfolg aber nicht ausruhen, sondern müssen die Wettbewerbsfähigkeit national und international weitervorantreiben“, mahnte der Ministerpräsident.
Initiative mit Vorbildcharakter
„Wir müssen dafür Sorgen, dass die Produktion nicht abwandert. Es ist gut, dass in Hessen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaft eng zusammenarbeiten“, erklärte auch Volker Weber, Landesbezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) bei dem Pressegespräch.
In der 2013 gegründeten Standortinitiative IGH setzen sich die Hessische Landesregierung, Unternehmen der Gesundheitsindustrie, der Landesbezirk der IG BCE sowie Vertreter aus Wissenschaft und Forschung für die Stärkung des Standorts Hessen ein. In dieser Konstellation ist die Initiative nach eigenen Angaben bundesweit derzeit noch einzigartig, Bayern und Baden-Württemberg arbeiten nach Auskunft Bouffiers aber bereits an einer ähnlichen Initiative.