Weltwirtschaftsforum

Hoffnung auf baldigen Ebola-Impfstoff

Am ersten Tag des Weltwirtschaftsforums in Davos ist am Mittwoch ein Bündnis zur beschleunigten Ebola-Impfstoffentwicklung und - zulassung vorgestellt worden.

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DAVOS. Die Global Alliance for Vaccines and Immunisation (GAVI) und der Impfspezialist MSD haben eine Vereinbarung getroffen, um potenziellen Ebola-Ausbrüchen in der Zukunft Paroli zu bieten.

Wie die beiden Partner auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mitteilten, solle die Vereinbarung helfen, für einen bei MSD in der Entwicklung befindlichen, abgeschwächten Lebendimpfstoff die Zulassung sowie die Präqualifizierung der Weltgesundheitsbehörde (WHO) zu erlangen.

Für die Entwicklung des experimentellen monovalenten Ebola-Impfstoffs erhält MSD von der Impfallianz zudem fünf Millionen US-Dollar - unter der Prämisse, dass die Vakzine bis spätestens Ende 2017 in das Zulassungsverfahren eingebracht wird.

Sollte der Impfstoff zugelassen werden, so wäre es nach Angaben der Partner eine der ersten weltweit zugelassenen Ebola-Vakzine.

Vorrat anlegen

Im Gegenzug könnte GAVI frühzeitig mit der Bevorratung beginnen und sich so für potenzielle Ebola-Ausbrüche wappnen.

MSD habe zusätzlich zugesichert, dass von Mai dieses Jahres an 300.000 Dosen des Impfstoffs für den erweiterten Gebrauch in klinischen Studien oder den Notfalleinsatz zur Verfügung stehen.

MSD habe auch bereits einen Antrag bei der WHO auf das Verfahren des Emergency Use Assessment and Listing (EUAL) gestellt. Sollte das EUAL-Prozedere erfolgreich verlaufen, könnte die Vakzine unter bestimmten Umständen schon vor ihrer Zulassung eingesetzt werden.

"Das Leid, das durch die Ebolakrise verursacht worden ist, war für viele im globalen Gesundheitswesen ein Weckruf", sagte GAVI-Vorsitzender Dr. Seth Berkley in Davos.

Neue Bedrohungen erforderten smarte Lösungen, so Berkley weiter. Der innovative Finanzpakt mit MSD werde sicherstellen, dass die Menschheit nun künftigen Ebolaausbrüchen voraus sei, ergänzte er.

Mehr als 11.300 Ebola-Tote

Am 14. Januar - zwei Jahre nach dem Ausbruch der bislang verheerendsten Ebola-Epidemie - hat die WHO Westafrika für ebolafrei erklärt. Damit gilt die Epidemie, an der mehr als 11.300 Menschen starben, offiziell als überwunden.

"Die jüngsten durch Ebola verursachten Todesfälle in Sierra Leone und die Tatsache, dass wir wissen, dass immer noch Ebolaviren vorhanden sind, unterstreichen, warum wir von diesen zerstörenden Auswirkungen lernen und uns besser vorbereiten müssen auf Ausbrüche von Infektionskrankheiten", hob Berkley vor dem Weltwirtschaftsforum hervor.

Das erfordere auch ein Umdenken und die Bereitschaft, in Forschung zu investieren. (maw)

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