Demenz und Immobilität

Intelligentes Pflaster passt auf Pflegefälle auf

Jederzeit wissen, wo ein Gepflegter sich befindet, ob er gestürzt ist oder sich gerade wundliegt: Ein Start-up werkelt an einem Telecare-System, das Pflegepersonal oder Angehörigen dies ermöglicht.

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Das Moio-System mit Zubehör: Ganz vorne der Sensor in der Pflastertasche, in der Mitte hinten die kabellose Ladestation mit integrierter Desinfektion.

Das Moio-System mit Zubehör: Ganz vorne der Sensor in der Pflastertasche, in der Mitte hinten die kabellose Ladestation mit integrierter Desinfektion.

© MOIO GmbH

FÜRTH. Ein intelligentes Pflaster soll Pflegende bei ihrer Tätigkeit entlasten können: Mit moio.care Pro entwickelt das Start-up MOIO ein entsprechendes System, das derzeit per Crowdfunding Investoren sucht, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.

Von der Zielsumme (250.000 Euro) haben die Initiatoren derzeit knapp über 100.000 Euro erreicht. Die Anlageform birgt indes teils hohe Risiken, da bei einem Scheitern einer Unternehmensidee eines Start-ups für Anleger auch der Totalverlust des eingesetzten Geldes droht

Das moio.care-System besteht aus einem flachen Sensormodul, welches in einer kleinen, flexiblen Pflastertasche am Rücken getragen wird. In der ersten Entwicklungsstufe soll es eine Geofencing-Funktion bieten, also Pflegende per Smartphone informieren, sobald eine desorientierte Person einen vorher definierten Bereich verlässt.

Über Beschleunigungs- und Lagesensoren kann das intelligente Pflaster auch alarmieren, falls ein Gepflegter gestürzt ist und diesen gleichzeitig orten. Ebenso informiert das System laut Hersteller darüber, wenn eine überwachte Person versucht aufzustehen oder diese sich lange nicht mehr bewegt hat, um ein Wundliegen zu verhindern.

Desinfektion beim Laden

Das Telecare-System könne über einen zusätzlich erhältlichen Rechner mit einer Hausrufanlage kommunizieren. Die Akkulaufzeit des Pflasters betrage zwischen 24 und 48 Stunden; die Pflaster sollen drahtlos innerhalb von 90 Minuten aufgeladen werden können. Gleichzeitig werden sie beim Ladevorgang mit UV-Licht und Plasma desinfiziert, so das Unternehmen auf seiner Webseite.

Der Produzent versichert, dass die Daten lokal gesammelt und nur im Bedarfsfall an den Server gesendet werden. Nach eigenen Angaben arbeitet das Unternehmen für die Systementwicklung mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Wilhelm Löhe Hochschule in Fürth zusammen. Die Markteinführung peilt MOIO für nächstes Jahr an. (ajo)

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