Praxisübernahme

Investoren bieten Praxisinhabern oft zu wenig Geld

Welcher Praxisinhaber würde an einen Investor verkaufen? Viele Ärztinnen und Ärzte wurden schon einmal vor diese Frage gestellt. Die Antwort hängt für viele, aber längst nicht für alle, vom Preis ab.

Veröffentlicht:
Heuschrecken im Anmarsch? Jeder sechste Facharzt und jeder achte Hausarzt in Deutschland hat laut einer Umfrage schon mal ein Übernahmeangebot von einem Investor für seine Praxis bekommen.

Heuschrecken im Anmarsch? Jeder sechste Facharzt und jeder achte Hausarzt in Deutschland hat laut einer Umfrage schon mal ein Übernahmeangebot von einem Investor für seine Praxis bekommen.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Hamburg. Die Diskussion über den Einstieg von Investoren im ambulanten Bereich wird seit Jahren geführt. Eine Befragung der Hamburger Stiftung Gesundheit unter Praxisinhabern im ambulanten Bereich zeigt nun: Viele Inhaber stehen solchen Angeboten zwar aufgeschlossen gegenüber – oft stimmt der Preis aber nicht mit ihren Vorstellungen überein.

Laut Stiftung Gesundheit hat jeder sechste Facharzt und jeder achte Hausarzt in Deutschland schon mal ein Übernahmeangebot von einem Investor für seine Praxis bekommen. Zu einem Vertragsabschluss ist es in der befragten Gruppe aber nicht einmal bei jeder zehnten Anfrage gekommen.

Zwei Drittel aller Angebote werden von den Inhabern, zu denen bei der Umfrage neben Haus- und Fachärzten auch Zahnärzte und psychologische Psychotherapeuten zählten, abgelehnt (siehe nachfolgende Grafik). Ein weiteres Viertel dieser Gruppe gab an, das Angebot des Investors nur wegen des zu niedrigen Preises abgelehnt zu haben.

Angenommen haben das Angebot dagegen 8,5 Prozent der Befragten. Diese Gruppe war allerdings extrem klein: Nur 94 Ärztinnen und Ärzten, denen schon einmal ein Angebot unterbreitet wurde, antworteten auf diese Frage – nur acht Antwortende hatten also das Angebot angenommen.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Sechs von zehn Praxisinhabern würden Investoren einen Korb geben

Deutlich größer die Grundgesamtheit der Befragten, die bislang noch kein Angebot erhalten haben. Von den 727 Ärztinnen und Ärzte dieser Gruppe gaben 61,8 Prozent an, "in keinem Fall" ein Angebot eines Investors anzunehmen. Für 38,2 Prozent käme es auf die Bedingungen an. Konkrete Preise wurden in der Umfrage nicht genannt.

Die Zahlen der Stiftung Gesundheit unterstreichen, dass das Interesse der Investoren an Facharztpraxen am größten ist (siehe nachfolgende Grafik). 17,1 Prozent von ihnen haben schon einmal ein Investorenangebot erhalten, gefolgt von Zahnarztpraxen (14,8 Prozent), Hausarztpraxen (12,6 Prozent) und psychologischen Psychotherapeuten (vier Prozent).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Bei den nicht-ärztlichen Heilberufen besteht das größte Interesse an Ergotherapiepraxen (8,8 Prozent) und Physiotherapiepraxen (8,7 Prozent), noch deutlich vor Apotheken (5,4 Prozent). (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Bulle und Bär: Wer wird im Anlagejahr 2024 die Oberhand behalten? Zuletzt waren angesichts der Kurssteigerungen die Bullen auf der stärkeren Seite.

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Jahresausblick Geld und Vermögen

Geldanlage: Comeback des klassischen gemischten Portfolios

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Nachfolge besiegelt? Ist die Praxis gut in Schuss und die Lage akzeptabel, dann kann der Erlös ein schönes zusätzliches Einkommen fürs Alter bringen.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Praxisabgabe: Nicht so schwer, wie gedacht

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger

Lesetipps
Ein Mettbrötchen

© juefraphoto / stock.adobe.com

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Ärztin misst bei einer Patientin den Blutdruck

© goodluz / stock.adobe.com

Unter 120 mmHg

Striktere Blutdruckkontrolle bei Diabetes wohl doch sinnvoll