Negativzinsen
KVWL und apoBank mit Einigung
Die KV Westfalen-Lippe muaa sich nicht auf höhere Belastungen durch Negativzinsen einstellen.
Veröffentlicht:DORTMUND. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat sich mit der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) auf eine Lösung verständigt, um eine Belastung der KVWL durch Negativzinsen zu vermeiden.
Das hat Vorstand Dr. Thomas Kriedel auf der Vertreterversammlung in Dortmund berichtet. Für 2016 muss die KVWL demnach keine Negativzinsen bezahlen, ab 2017 soll es Einjahresverträge geben, um eine höhere Plansicherheit zu erhalten.
Zudem hat sich die Bank bereit erklärt, die durch die Niedrigzinsphase anfallenden Kosten für Einlagen zum großen Teil selbst zu übernehmen. Den Rest der Belastung könne die KVWL durch ein „intelligentes Liquiditätsmanagement minimieren“, so Kriedel. „Die Standesbank hat sich als Standesbank gezeigt und uns ein gutes Angebot gemacht.“
Zuvor hatten er und Vorstandsvize Dr. Gerhard Nordmann aber nicht mit Kritik gegeizt. 2015 habe die Bank noch versichert, dass es keine Negativzinsen für die KV geben werde, sagte Kriedel.
Dann habe man auf der Bilanz-Pressekonferenz angekündigt, dass es wohl doch zu einem solchen Schritt kommen werde – ohne vorher mit der KV zu sprechen. Die geforderten 0,4 Prozent hätten nach Angaben von Kriedel einen „mittleren sechsstelligen Betrag“ bedeutet.
Die apoBank weist darauf hin, dass sie die Öffentlichkeit frühzeitig informiert habe, nachdem klar geworden sei, dass sie Folgen der Niedrigzinsen für institutionelle Kunden nicht mehr ausschließen konnte.
„Wir sind zunächst in eine Prüfungsphase und die technischen Vorbereitungen gegangen und haben dann mit den Kunden kommuniziert“, sagte eine Sprecherin. Ärzte, die ein Konto bei der apoBank unterhalten sollen auch in Zukunft nicht mit Negativzinsen belastet werden.
Nordmann hatte auch kritisiert, dass der ehemalige KBV-Chef Dr. Andreas Köhler immer noch im Aufsichtsrat der apoBank sitzt und nicht zumindest sein Mandat ruhen lässt. „Ich halte es für skandalös, dass wir von diesem Mann vertreten werden.“ (iss)