Klinikum Bremen Mitte
Kammer zofft sich mit KV wegen Notfällen
KV und Kammer streiten sich um kritische Aussagen von Ärzten der KV-Notfallambulanz über das Klinikum Bremen Mitte.
Veröffentlicht:BREMEN. Die Präsidentin der Bremer Ärztekammer, Dr. Heidrun Gitter, hat dem Bremer KV Chef, Dr. Jörg Herman vorgeworfen, "die Ärzteschaft durch Unterstellung von Qualitätsunterschieden zu spalten."
Das schrieben Gitter und ÄKHB-Vizepräsident Dr. Johannes Grundmann in einem Brief an den KV-Vorstandsvorsitzenden. Hermann stelle den erfahren Vertragsarzt dem jungen unerfahrenen Klinikarzt gegenüber. Eine solche Darstellung sei "inakzeptabel". Der Brief liegt der "Ärzte Zeitung" vor.
Hintergrund sind Unstimmigkeiten zwischen dem zentralen Bereitschaftsdienst der KV am KBM und der Notaufnahme des Hauses. Die KV-Ambulanz fühle sich am KBM nur geduldet und sieht die Patienten, die ins Klinikum sollen, von der Klinik-Notaufnahme mitunter nicht gut genug versorgt. Deshalb denkt die KVHB darüber nach, den Bereitschaftsdienst an das St. Joseph-Stift zu verlegen.
"Der Facharztstandard der Notaufnahme wird wie in anderen Krankenhäusern auch, im KBM rund um die Uhr aufrecht erhalten", betont Gitter die Kompetenz der Klinik-Ärzte in der Notaufnahme.
Die Assistenten in der Notfallambulanz hätten im Zweifel schon die für die Versorgung notwendigen Weiterbildungen gemacht, oder die notwendigen Fachärzte sind entweder telefonisch erreichbar oder haben Dienst am Haus, erklärt Gitter.
Im Übrigen sei für eventuelle medizinische Auseinandersetzungen die Beschwerdestelle der Ärztekammer die richtige Adresse, nicht aber die Öffentlichkeit. Man könne bei der Kammer die Probleme "interkollegial und sachlich" besprechen, sagt Gitter.
Die KV Bremen will den Brief Gitters vorerst nicht kommentieren, hieß es aus deren Pressestelle. Hermann ist im Urlaub. Bei der Vertreterversammlung im Oktober will das Gremium darüber abstimmen, ob der Bereitschaftsdienst am KBM bleibt. (cben)