Kasse muss suprapubischen Katheter bezahlen

BREMEN (eb). Das Landessozialgericht (LSG) Niedersachsen-Bremen hat bestätigt, dass Krankenkassen ihren Patienten eine Versorgung mit einem suprapubischen Katheter uneingeschränkt bezahlen müssen.

Veröffentlicht:

Wie bereits das SG Lüneburg (Az.: S 16 KR 61/07) und das SG Aurich (Az.: S 8 KR 45/10) hat nun auch das LSG Niedersachsen-Bremen entschieden - dass die Krankenkasse ihrem Versicherten die ärztlich verordnete, dringend notwendige Häusliche Krankenpflege zu Unrecht abgelehnt hatte.

Wie der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) mitteilt, stellte das Gericht klar, dass die Versorgung eines suprapubischen Katheters eine Leistung der Häuslichen Krankenpflege gemäß Paragraf 37 SGB V ist. Dies gelte auch dann, wenn keine frische Wunde oder entzündliche Veränderung der Austrittsstelle des Schlauches vorliegt.

Wie der bpa weiter mitteilt, war der Patient zum Zweck der künstlichen Abführung auf die Versorgung eines suprapubischen Katheters durch einen ambulanten Pflegedienst angewiesen. Trotz der eindeutigen Rechtslage hatte sich die Krankenkasse geweigert, die Kosten hierfür zu übernehmen.

Die Krankenkasse hatte sich wie einige andere Kassen geweigert, die Kosten zu übernehmen, obwohl die Versorgung eines suprapubischen Katheters in der Richtlinie für die Krankenkassen ausdrücklich in Form des Verbandswechsels genannt ist.

Dabei hatte sie sich auch auf ein MDK-Gutachten berufen. Eine behandlungspflegerische Maßnahme sollte danach nur bei einer frischen Wunde nach dem Anlegen des Katheters oder bei einer entzündlichen Veränderung der Austrittsstelle vorliegen; ansonsten sollte es sich um eine Leistung der Grundpflege handeln, deren Kosten nicht von der Krankenkasse zu übernehmen seien.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Alfred Besand 20.01.201108:23 Uhr

Kasse muss suprapubischen Katheter bezahlen

Suprapubische Katheter fallen schon immer bei entsprechender Indikation unter die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen. Beim Legen eines suprapubischen Katheter handelt es sich um eine ärztliche
Tätigkeit die nicht vom Pflegepersonal ausgeführt werden darf.Der Arzt der einen suprapubischen Katheter bei seinen Patienten in Heimen Legen muss,hat diesen Katheter als SSB (Sprechstundenbedarf)zu verordnen.Bei
transurethralen Katheter sieht das anders aus, hier verordnet der Arzt bei entsprechender mediz. Indikation diesen auf Namen des Versicherten und dieser kann durch Pflegepersonal gelegt werden.
Aus vorg.Gründen kann ich die Entscheidungen der Gerichte nicht nachvollziehen es sei denn hier hätte ein Arzt den suprapubischen Katheter gelegt.

Alfred Besand

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung