Internationaler Antikorruptionstag am 9. Dezember

Forderung: Ärzte stärker für das Thema Korruption sensibilisieren

Medizinische Fachgesellschaften und Universitäten sollten regelmäßige Aufklärungsschulungen zu Korruption im Gesundheitswesen anbieten, fordern internationale Organisationen. Vielen Ärzten sei nicht bewusst, wie stark sie von der Industrie beeinflusst sind.

Veröffentlicht:

Berlin. Zum Internationalen Korruptionstag am Freitag fordern Transparency Deutschland, MEZIS und leitlinienwatch.de die Ärzteverbände dazu auf, Ärzte stärker für das Thema Korruption im Gesundheitswesen zu sensibilisieren. In einer gemeinsamen Pressemitteilung empfahlen sie den Medizinischen Fachgesellschaften und Universitäten, regelmäßige Aufklärungsveranstaltungen anzubieten.

Denn den meisten Ärztinnen und Ärzten sei nicht bewusst, wie stark sie von der Industrie beeinflusst seien, wenn sie medizinische Geräte anwendeten oder Medikamente verschrieben. „Im Studium werden künftige Mediziner nicht darauf vorbereitet, welche Folgen beispielsweise Interessenkonflikte, Befangenheit, Sponsoring und Datenhoheit haben können“, heißt es. Kooperationen und Kontakte mit Herstellern von Geräten und Arzneimitteln seien zwar fachlich notwendig. „Diese Firmen sind meist profitorientiert handelnde Akteure. Deshalb müssen Ärzte vorbereitet werden, ihnen kritisch-distanziert entgegentreten zu können.“

Industriekontakte beeinflussen das Urteilsvermögen

Zahlreiche Untersuchungen zeigten, dass direkte und indirekte Industriekontakte das Verschreibungsverhalten und Urteilsvermögen zugunsten einzelner Medikamente, Geräte oder Firmen beeinflussten. Finanzielle Beziehungen verhinderten, dass kritische Themen angesprochen werden, zum Beispiel Preisgestaltung, eine unzulängliche Studienlage oder Scheininnovationen.

Ärztinnen und Ärzte können nur dann Medikamente und Geräte verantwortungsvoll anwenden, wenn ihnen das gesamte Beeinflussungs-Repertoire bewusst ist und sie gelernt haben, damit umzugehen. Die Patienten könnten nur dann ihren Ärzten vertrauen, wenn sie sich auf deren Unabhängigkeit verlassen könnten. (kaha)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

© Alnylam

Pionier der RNAi-Technologie

Von der Grundlagenforschung zu wegweisenden Therapien

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Alnylam Germany GmbH, München
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
KI-Einsatz mit Robotern im Krankenhaus oder in der ambulanten Pflege? In Deutschland noch schwer vorstellbar. Aber vielleicht ist das dieZukunft. Ein Feld auch für die Geldanlage.

© sirisakboakaew / stock.adobe.com

Interview zum Thema Geldanlage

KI für Anleger: „Ich sollte verstehen, in was ich investiere“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Deutscher Apotheker- und Ärztebank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025