Interpol

Krankenhäuser geraten ins Visier von Cyberkriminellen

Immer mehr Cyberattacken auf Krankenhäuser: Laut Interpol ist die Entwicklung international „alarmierend“. Falschinformationen über Corona werden dabei gerne als Vehikel genutzt.

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Computerkriminelle entdecken laut Interpol Kliniken zunehmend als Zielobjekte ihrer Angriffe.

Computerkriminelle entdecken laut Interpol Kliniken zunehmend als Zielobjekte ihrer Angriffe.

© picture alliance / Herbert P. Oc

Lyon. Cyberkriminelle haben nach Angaben von Interpol während der Coronavirus-Pandemie vermehrt auch große Unternehmen und wichtige Infrastrukturen ins Visier genommen. Mehrere Mitgliedsstaaten hätten Angriffe mit schädlicher Software auf Regierungs- und medizinische Einrichtungen wie Krankenhäuser gemeldet, teilte die internationale Polizeiorganisation am Dienstag mit.

Die Geschwindigkeit, mit der die Attacken zunähmen, sei alarmierend, sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock. Die wachsende Abhängigkeit vom Internet biete den Kriminellen neue Möglichkeiten, da die Online-Sicherheitsvorkehrungen vieler Unternehmen und Nutzer nicht auf dem neusten Stand seien, so Stock.

Vermehrt Datendiebstahl zu beobachten

Eine Umfrage unter Mitgliedsstaaten habe ergeben, dass die Kriminellen Schadsoftware auch vermehrt zum Diebstahl von Daten einsetzten, teilte Interpol mit. Die Informationen der Umfrage stammten demnach zum Teil auch von Unternehmen des privaten Sektors. Im Zeitraum von Februar bis März 2020 stieg Interpol zufolge die Zahl der gefährlichen Webadressen, die die Stichwörter „Coronavirus“ oder „Covid“ beinhalteten um 569 Prozent.

Über die betrügerischen Domains könne beispielsweise Phishing betrieben werden. Über gefälschte Webseiten, E-Mails oder Kurznachrichten wird dabei versucht, an persönliche Daten eines Internet-Benutzers zu gelangen. Es werde im Netz auch schädliche Software bereitgestellt, heißt es bei der Organisation.

Schwachstelle Homeoffice

Interpol warnte, dass die Internetkriminalität in naher Zukunft noch weiter zunehmen werde. Dies sei auch eine Schwachstelle der derzeitigen Situation mit vielen Angestellten im Homeoffice. Auch die Verbreitung von Falschnachrichten über das Virus Sars-CoV-2 verbunden mit schädlicher Software sei ein zunehmendes Problem, wie Interpol zufolge mehr als jedes fünfte Land bei der Umfrage angab.

Interpol sitzt im französischen Lyon und ist mit 194 Mitgliedsländern die wichtigste Polizeiorganisation der Welt. Über Interpol tauschen Staaten Informationen zu gesuchten Personen aus und melden Entwicklungen im Bereich der Organisierten Kriminalität. (dpa)

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