Stationäre Landversorgung

Kreis will insolvente DRK-Klinik Biedenkopf vorerst selbst betreiben

Das insolvente DRK-Krankenhaus im hessischen Biedenkopf wird bis auf Weiteres unter der Regie des Landkreises Marburg-Biedenkopf betrieben. Langfristig möchte der Kreis jedoch einen privaten Träger gewinnen. Einen Interessenten gibt es bereits.

Veröffentlicht:

Biedenkopf. „Das ist eine gute Nachricht für die Mitarbeitenden und die Bevölkerung im Einzugsgebiet der Klinik“, sagte Landrat Jens Womelsdorf (SPD) am Freitag vor dem Kreistag, dem er das Konzept zur Rettung der DRK-Klinik in Biedenkopf vorstellte. Zunächst sollen zwei Gesellschaften gegründet werden, eine für den Klinikbetrieb und eine für die Immobilien.

Noch innerhalb des ersten Halbjahres 2025 will die Geschäftsführung der neuen Betriebsgesellschaft mit einem Interessenten über den Abschluss eines Interims-Management-Vertrags verhandeln. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf möchte nämlich einen weiteren Betreiber mit ins Boot holen. Ziel sei es, „den Gesundheitsstandort Biedenkopf dauerhaft in einer nach Möglichkeit privatrechtlichen Organisationsform abzusichern“.

Landkreis gleicht diesjährige Verluste aus

Das DRK-Krankenhaus kämpft seit September 2023 ums Überleben. Dabei stellte sich die gesamte Region hinter das 113-Betten-Haus, das zugleich Lehrkrankenhaus für die Marburger Philipps-Universität ist. Im März hatten Landrat und Bürgermeister eine Petition mit 67.000 Unterschriften im Bundesgesundheitsministerium übergeben. Ein Verbund aus mehr als 500 Ärzten schlug ein Modellprojekt in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg vor.

Um eine Schließung abzuwenden, unterstützte der Landkreis das Krankenhaus bereits mit Zuschüssen von über fünf Millionen Euro, mit denen die Verluste aus dem laufenden Jahr ausgeglichen werden. Für die Gründung der beiden Gesellschaften werden nun – mit Unterstützung externer Fachleute – noch juristische, kartellrechtliche und betriebswirtschaftliche Fragen geklärt. Um den Klinikbetrieb in Regie des Landkreises nehmen zu können, steht zudem noch ein Beschluss des Kreistages aus, der in den nächsten Monaten fallen soll. In der kommenden Woche wird die Klinikbelegschaft über die neue Entwicklung informiert. (coo)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Broker im Handelsraum der New Yorker Börse NYSE Stock Exchange Euronext. Dem Markt in den USA traut die apoBank eine bessere Performance zu als europäischen Aktienmärkten.

© Thomas Imo / photothek / picture alliance

Jahresausblick

Nach Rekordjahr: Luft für Aktien wird 2025 dünner

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krankenkassen sehen keine Verbesserung der Versorgung

Hausärzteverband: Entbudgetierung ist Rettung in letzter Sekunde

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Ein Insulin-Molekül vor verschwommenen Hintergrund

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Suche nach Alternativen

Marktrücknahme von Humaninsulinen: Das sind Ihre Optionen