Anlagen-Kolumne

Lohnt ein Investment in Corona-Impfstoff-Forscher?

Die Erfahrungen mit Ebola lassen für Anleger Hoffnung aufkeimen, dass sich ein Investment in COVID-19-Forscher rentiert.

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Von 2014 bis 2016 grassierte das Ebola-Virus in Westafrika, rund 11.000 Menschen starben. 2018 bis 2020 breitete sich eine Ebola-Epidemie im Kongo aus. Zu dem Zeitpunkt gab es jedoch bereits einen Ebola-Impfstoff, der im Verlauf des Jahres 2018 verimpft wurde: rVSV-ZEBOV, ein rekombinanter Lebendimpfstoff, der in Studien eine Effektivität von 97 Prozent gezeigt hatte.

Im November 2019 hat die europäische Arzneimittel-Agentur EMA schließlich einen Kombinationsimpfstoff zur Vorbeugung gegen Ebola zugelassen: Zunächst wird Zabdeno (eine Variante des ZEBOV-Impfstoffs) geimpft und circa acht Wochen danach Mvabena, um die ausgelöste Immunantwort zu verstärken.

Auch ein Medikament gegen Ebola gibt es nun: Im Oktober hat die FDA, die US-Arzneimittelbehörde, Inmazeb zugelassen, eine Kombination aus drei verschiedenen Antikörpern, die gegen das Virus gerichtet sind. Das Schema ist auch bei Tuberkulose-Behandlungen bereits erfolgreich.

Fleißige Suche nach Corona-Impfstoff

Um einen wirksamen Impfstoff oder ein Medikament gegen SARS-CoV-2 zu entwickeln, werden derzeit weltweit knapp 200 Studien mit je 30.000 Probanden durchgeführt. Fünf Impfstoffe befinden sich bereits in der klinischen Prüfung Phase III; erste Ergebnisse werden Ende November/Anfang Dezember erwartet.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass es Impfstoffe und Medikamente gegen SARS-CoV-2 geben wird. Wie bei Ebola wird es jedoch Zeit brauchen, bis sie marktreif sind. Letztlich werden alle zugelassenen Präparate zum Einsatz kommen, da je nach Alter, Geschlecht, Konstitution etc. der Menschen unterschiedliche Produkte angezeigt sein werden.

Für Anleger sind im Grundsatz alle börsennotierten Unternehmen interessant, deren Forschung weit fortgeschritten ist. Um die Attraktivität des Investments einzuschätzen, ist auf die erfolgten Kurssprünge der vergangenen Monate zu achten.

Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

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