Streik
MB erhöht Druck auf Vivantes
Das Berliner Vivantes Klinikum wird weiter bestreikt. Die Geschäftsführung lenkt bisher nicht ein.
Veröffentlicht:Berlin. Der Ärztestreik beim kommunalen Klinikriesen Vivantes in Berlin geht in die nächste Runde. Ab Dienstag will der Marburger Bund seine Streiks deutlich massiver gestalten als in der ersten Streikwoche.
„Wir haben alle Häuser bestreikt, aber nicht gleichzeitig“, so MB-Regionalgeschäftsführer Reiner Felsberg am Freitag. Von Dienstag bis Donnerstag wurden alle neun Standorte des größten kommunalen Klinikkonzerns Deutschlands bestreikt. Geplante Eingriffe mussten verschoben werden.
Doch die Hoffnungen des MB, dass die Geschäftsführung auf die Ärzte zukommt, wurden bislang enttäuscht. Auch nach der Aufsichtsratssitzung am Mittwoch kam kein Signal. „Es gab keinen Kontakt“, sagte Felsberg.
Der Streik soll deshalb ab Dienstag fortgesetzt werden, dann aber an deutlich mehr Standorten gleichzeitig. „Ein Streik ist von uns nicht gewollt.“ Das hat der MB-Landesvorsitzende Dr. Peter Bobbert mehrfach betont.
Gehaltserhöhungen bis zu "Schmerzgrenze"
Er kritisierte zum Streikauftakt, dass Vivantes eine Chance verspiele, den Worten vom familienfreundlichen Arbeitgeber Taten folgen zu lassen. „Stattdessen wird mit aller Kraft an einem finanziellen Rahmen festgehalten, der offenbar unzureichend ist, den Problemen beim Personal angemessen zu begegnen“, so Bobbert.
Vivantes-Personalgeschäftsführer Christian Friese hielt dagegen: „Wir haben Gehaltserhöhungen bis zur Schmerzgrenze angeboten und zuletzt auch ein Angebot gemacht, das die Kernforderung des Marburger Bundes nach zusätzlichen Gehaltsstufen berücksichtigt.“
Dafür ist nach Angaben des MB jedoch das angebotene Tarifplus wieder gesenkt worden. Die Ärztegewerkschaft fordert eine Angleichung der Vergütung an das Niveau in anderen öffentlichen Krankenhäusern und zusätzliche Entgeltstufen für fortgeschrittene Weiterbildungsassistenten und erfahrene Fachärzte. (ami)