Klinik-MVZ

MVZ-Gründer brauchen teils langen Atem

Die Etablierung eines MVZ ist für Kliniken kein Selbstläufer. Das zeigt ein Beispiel aus dem Norden.

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BAD SEGEBERG. Klinikträger brauchen nach MVZ-Gründungen manchmal einen langen Atem. Dies zeigt das Beispiel des Ambulanten Versorgungszentrums (AVZ) der Segeberger Kliniken.

Konkrete Zahlen zum wirtschaftlichen Erfolg der Praxis gibt der private Klinikträger zwar nicht preis. Unternehmenssprecher Robert Quentin sagt aber zur Entwicklung im ambulanten Bereich: "Die Investition lohnt sich strategisch. Wirtschaftlich braucht man einen langen Atem, da sind wir auf dem richtigen Weg." Dazu beitragen soll auch eine Namensänderung. Das AVZ wurde inzwischen umbenannt in "Arztpraxis am See".

Ziel ist es, die Praxis in der öffentlichen Wahrnehmung unabhängiger von der Klinik zu machen. Das ändert allerdings nichts an der bestehenden engen Verbindung: Das MVZ gehört der Klinikgruppe, ist im gleichen Haus angesiedelt, und die in der Praxis arbeitenden Chirurgen werden auch in der Klinik beschäftigt.

Die ersten Jahre waren ernüchternd

Das MVZ verfügt über einen chirurgischen und über einen hausärztlichen Sitz, insgesamt arbeiten vier Ärzte auf diesen Sitzen. Ärztlicher Leiter ist Chirurg Dr. Achim Dehne.

Nach seinen Angaben steigt die Zahl an ambulant behandelten Patienten und die Zahl der Einweisungen aus der Praxis in die Klinik.

Dehne spricht von einem steigenden, aber weiterhin ausbaufähigen Patientenzuspruch. Den führt er unter anderem auf eine Verbreiterung des Spektrums mit Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Manfred Schneider zurück. Unter dem Strich stehen für das MVZ im ersten Halbjahr 2014 rund 50 Prozent mehr Fälle als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die ersten Jahre nach der Gründung in 2011 waren allerdings ernüchternd. Dazu dürften auch der öffentlich ausgetragene Streit um die Entlassung des Chirurgen, von dem der Sitz damals übernommen worden war, beigetragen haben.

 Zur MVZ-Gründung hatte sich das Unternehmen damals entschlossen, um den Sitz keinem anderen Klinikträger zu überlassen. (di)

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