Anlage-Kolumne

Mega-Markt digitale Sicherheit

Immer mehr Unternehmen und staatliche Institution wappnen sich gegen Cyberkriminalität - zur Freude von IT-Sicherheitskonzernen.

Von Richard Haimann Veröffentlicht:

TA505 ist der Name eines internationalen Verbrechersyndikats, das sich auf Lösegelderpressung spezialisiert hat. Allerdings entführen diese Kriminellen keine Menschen. Sie greifen über das Internet an und legen die IT- Infrastruktur von Unternehmen und Institutionen lahm. Nur gegen hohe Beträge werden die blockierten Daten wieder freigegeben. Selbst die Universität von Maastricht wurde bereits Ziel des Syndikats.

Ebay, die US-Pizzakette Cicis, der Burgerbrater Wendy’s, Finanzinstitute wie J.P. Morgan Chase und Heartland Payment Systems, das Sony Playstation Netzwerk, die Softwareschmiede Adobe, der US-Einzelhandelsgigant Target, die Baumarktkette Home Depot – die Liste prominenter Konzerne ist lang, die in der Vergangenheit Opfer von Cyber-Kriminellen wurden.

Auf 223,5 Milliarden Euro beziffern das Bundesamt für Verfassungsschutz und der Digitalverband Bitkom, den von IT-Verbrechern verursachten Schaden in den zwölf Monaten von Juli 2020 bis Juni 2021 allein in Deutschland.

Die Rallye dürfte weitergehen

Immer öfter versuchten auch staatliche Akteure, in IT-Infrastrukturen einzudringen und die Kontrolle über die Netzwerke von Energieversorgern, Krankenhäusern und Behörden zu gewinnen, sagt Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen. Unternehmen, Ministerien und Institutionen müssten sich besser gegen Cyberangriffe rüsten. „Das kostet zwar, ist aber gut investiertes Geld“, so Selen.

Das in den Schutz der Netzwerke und Daten investierte Kapital beschert börsennotierten IT-Sicherheitskonzernen seit Jahren steigende Umsätze und Gewinne und treibt ihre Aktienkurse in die Höhe. Der ETFMG Prime Cyber Security Index, der die Börsenperformance der Branchenunternehmen widerspiegelt, hat in den fünf Jahren bis Ende April 198,5 Prozent gewonnen.

Die Rallye dürfte weitergehen: 41 Milliarden Dollar wurden 2020 weltweit für IT-Sicherheit ausgegeben, bis 2026 sollen die Jahresausgaben auf über 61 Milliarden Dollar zulegen. Die Bandbreite der börsennotierten Sicherheitsunternehmen reicht von Antivirenprogramm-Anbietern wie dem finnischen F-Secure über Spezialisten wie die auf Identitätskontrollen fokussierte israelische CyberArk bis hin zum US-Netzwerkssicherheitsspezialisten Fortinet.

Um Chancen zu erhöhen und Risiken zu mindern, können Anleger über börsennotierte Indexfonds wie den iShares Digital Security ETF, den L&G Cyber Security ETF oder den Rize Cybersecurity & Data Privacy ETF breit in Aktien zahlreicher Branchenunternehmen investieren.

Richard Haimann ist freier Wirtschaftsjournalist in Hamburg. Er schreibt über Finanzthemen für in- und ausländische Publikationen.

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München
Schnelle Kommunikation, aber sicher: Das hilft Teams unterschiedlicher Einrichtungen bei der effizienten Zusammenarbeit.

© [M] Famedly

Neues Kooperationswerkzeug im Netz

Effiziente Kommunikation: Der schnelle Draht von Team zu Team

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Im Vordergrund Savanne und eine Giraffe, im Hintergrund der Kilimandscharo.

© espiegle / stock.adobe.com

Erhöhtes Thromboserisiko

Fallbericht: Lungenembolie bei einem Hobby-Bergsteiger