Nahrungssupplemente

Neue Allianz stellt Aufklärung in Fokus

Ein internationaler Verbund von Ärzten und Ernährungsexperten will weltweit über falsche Erwartungen an Diäten informieren. Es geht dabei auch um die vernünftige Verwendung von Vitaminen und mineralstoffhaltigen Nahrungsergänzungen.

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Wie sinnvoll mineralstoffhaltige Nahrungsergänzungen sind, hängt vom Einzelfall ab.

Wie sinnvoll mineralstoffhaltige Nahrungsergänzungen sind, hängt vom Einzelfall ab.

© Pixelot / fotolia.com

NEW YORK. Verbraucher und Beschäftigte im Gesundheitswesen über die optimale Ernährung, einschließlich des Konsums von Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungen (VMS) als Teil eines gesunden Lebensstils zu unterrichten, diese Aufgabe hat sich die Global Nutrition & Health Alliance (GNHA) gesetzt.

Nach eigenen Angaben handelt es sich bei der vor Kurzem gegründeten GNHA um eine Gruppe führender Mediziner und Ernährungsexperten. Wie die GNHA-Experten postulieren, gäbe es derzeit widersprüchliche Nachrichten bezüglich der VMS und herrschten zudem falsche Vorstellungen vor.

Die Organisation habe nun ein mehrjähriges Programm entwickelt, das sich der Herausforderung bei den Bemühungen um eine optimale, ausschließlich diätbasierte Ernährung und des Nutzens der Ergänzung, wo angebracht, durch Vitamine und Mineralstoffe annimmt.

Der kurzfristige Fokus der Allianz liegt nach eigenem Bekunden auf der Unterrichtung von Konsumenten und Gesundheitsfachkräften über die empfohlene Tagesdosis wichtiger Nährstoffe, einschließlich Omega-3 und Vitamin D, die für die Gesundheit enorm wichtig, aber oft in der Ernährung des Durchschnittsmenschen nicht ausreichend enthalten seien.

Wissenschaftsbasierter Ansatz

"Es ist das Ziel der Global Nutrition & Health Alliance, bei VMS glaubwürdige wissenschaftliche Erkenntnisse zu entwickeln und entsprechend über deren vernünftige Verwendung zu unterrichten", sagte Suzanne Steinbaum, Director Women's Heart Health, Heart and Vascular Institute, am Lenox Hill Hospital in New York.

"Ich hoffe, dass ich als Mitglied der Allianz zu mehr Klarheit und Verständnis über Nahrungsergänzungen unter den Verbrauchern und den Kollegen im Gesundheitswesen beitragen kann."

Die Diskussionen der GNHA über die weltweiten Herausforderungen bei optimaler Ernährung und Gesundheit schlössen unsichere Lebensmittelquellen, das Fehlen von Anreicherungssystemen, das zu Mangelerscheinungen unter bestimmten Bevölkerungsgruppen führt, und das erneute Auftreten von bereits ausgerottet geglaubten, mit Vitamin- und Mineralstoffmangel verbundenen Erkrankungen ein.

Nationale Richtlinien über die tägliche Aufnahme von Nährstoffen seien zwar in fast allen Ländern existent, die Realität sehe jedoch so aus, dass ein guter Teil der Weltbevölkerung überfüttert, aber unterernährt sei.

"Die Allianz versucht, mit den vielen Missverständnissen bei Diät, Ernährung und Ergänzung mit Vitaminen und Mineralstoffen aufzuräumen, indem sie wissenschaftliche Beweise bringt, die es den Menschen erlauben, eine bessere Wahl für eine bessere Gesundheit zu treffen", verdeutlicht der britische Ernährungsexperte Nigel Denby.

Kooperation auch mit Industrie

Die Global Nutrition & Health Alliance werde sich, so das gesteckte Ziel, jährlich in Städten in der ganzen Welt treffen. Auf der Basis aktueller Themen über Diät, Gesundheit und VMS wird die GNHA mit Wissenschaftlern und der Industrie bei der Durchführung klinischer Studien, der Veröffentlichung begutachteter Daten, der Durchführung von Aufklärungskampagnen, der Verwendung digitaler und sozialer Medienplattformen und der Teilnahme an Symposien zusammenarbeiten.

Zu den Gründungsmitgliedern GNHA zählt unter anderem Professor Clemens von Schacky. Der Leiter der Abteilung Präventive Kardiologie der LMU München und Geschäftsführer der Omegametrix GmbH gilt als Erfinder des Omega-3 Index und renommierter Experte auf dem Gebiet der Omega-3 Fettsäuren. (maw)

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Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 23.09.201411:56 Uhr

offensichtlich ist es heute in der "Medienswissenschaft" notwendig geworden,

"Allianzen" und demokratische Mehrheiten oder Namen mit Autorität zu finden,
da sich Politik einschließlich der Rechtssprechung und natürlich "Ökonomie" zunehmend in Physik, Chemie und Biologie einmischen.

Ob ein Mangel an Vit. oder Spurenelementen besteht, kann ein Arzt auf Grund seiner dokumentiert erfolgreich abgeschlossenen Medizinausbildung einschl. staatl. Approbation Gott sei Dank immer noch selbst erkennen und behandeln. Auf Grund einer solchen Fachkompetenz ist es ihm auch möglich Relevanz und Qualität von zahlreichen Detailpublikationen richtig einzuordnen (Weiterbildung), was all die Medienkommentare, die eher auf Sensation oder Kritik ausgerichtet sind, schmerzlich vermissen lassen.
Insbesondere sind die üblichen GENERALISIERUNGEN = terrible simplification ,
z.B. die Aussage " Vit.-Substitution ist falsch, oder im Gegenteil richtig"
kaum noch zu ertragen.
Gerade der wissenschaftliche "Detail-Forscher" oder "Superspezialist" kann diese "generelle" Frage NICHT beantworten. Dazu fehlt ihm Kompetenz und Erfahrung.
Auch die von allen Nichtmedizinern (Politiker, Juristen, Ökonomen) immer geforderten "Leitlinien" unterliegen dieser Fehlentwicklung, was man leicht daran erkennen kann,
dass sich mehrere Leitlinien nicht selten gegenseitig widersprechen.
Dem Arzt, auch dem letzten "selbständigen" niedergelassenen Arzt, wird damit zunehmend
die Möglichkeit einer rational medizinisch orientierten Behandlung im konkreten Einzelfall eingeschränkt.

Eine bedenkliche Entwicklung,
wem soll die nützen?

ähnliches gilt auch außerhalb von "Medizin" in z.T. noch viel groteskerem Umfang,
z.B. in der "Energiepolitik" und "Klimarettung",
von "Kriege-Führen", neuerdings sehr modern geworden,
ganz zu schweigen

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