Patient erhält 384 000 Euro für verspätete Op

Veröffentlicht:
Das OLG Koblenz sprach einem Patienten wegen verspäteter Bandscheiben-Op eine hohe Entschädigung zu. © Orlando Florin Rosu / fotolia.com

Das OLG Koblenz sprach einem Patienten wegen verspäteter Bandscheiben-Op eine hohe Entschädigung zu. © Orlando Florin Rosu / fotolia.com

© Orlando Florin Rosu / fotolia.com

KOBLENZ (dpa). Das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz hat einem Patienten wegen eines zu spät operierten Bandscheibenvorfalls 384 000 Euro zugesprochen. Die Summe setzt sich aus einem Schmerzensgeld von 180 000 Euro und Schadenersatz von 204 000 Euro zusammen.

In dem am Mittwoch bekannt gewordenen Urteil wird dem behandelnden Arzt ein grober Fehler vorgehalten, weil der Kläger nicht unmittelbar nach seiner Ankunft in der Klinik operiert worden war. Nun leidet er unter anderem an Lähmungserscheinungen.

Die Koblenzer Richter betonten, wenn bei einem Bandscheibenvorfall das klinische Bild auf einen massiven und bei einer Behandlung ohne Operation möglicherweise irreversiblen Schaden hindeute, sei ein chirurgischer Eingriff dringend geboten.

Der Kläger hatte die Klinik mit Bandscheibenschäden aufgesucht. Dort wurde er aber zunächst nur konservativ mit Kortison und einem Schmerzmittel behandelt. Als keine Linderung der Beschwerden eintrat, wurde der Kläger erst neun Tage nach seiner Ankunft operiert. Seitdem kommt es bei ihm zu weit reichenden Lähmungserscheinungen der unteren Körperteile mit Sexualstörungen und depressiven Verstimmungen.

Az.: 5 U 55/09

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Im Jahr 2023 wurden 10,8 Millionen Neuerkrankungen und 1,25 Millionen Todesfälle durch Tuberkulose registriert, mit stark heterogener globaler Verteilung.

© Dr_Microbe/stock.adobe.com

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung