Hilfe im Notfall
Pflegefachpersonen sollen Zugang zu Notfallkoffern im Zug erhalten
Die Pflegekammer NRW setzt sich dafür ein, dass bei einem medizinischen Notfall während einer Zugfahrt neben Ärztinnen und Ärzten auch Pflegefachkräfte den Notfallkoffer nutzen dürfen.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Die Pflegekammer Nordrhein-Westfalen macht sich dafür stark, dass auch Pflegefachpersonen bei der Deutschen Bahn bei Bedarf Zugang zu den Notfallkoffern erhalten sollten. Er ist bislang Ärztinnen und Ärzten vorbehalten. Die Kammer hat gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit einen entsprechenden Brief an den Chef der Deutschen Bahn Richard Lutz geschrieben.
„Wir möchten mit der Bahn erörtern, wer im Ernstfall berechtigt sein sollte, an diesen Koffer zu dürfen“, erläutert Dominik Stark vom Vorstand der Pflegekammer. Auch Pflegefachpersonen könnten als Ersthelferinnen und Ersthelfer wirksam aktiv werden.
Stark ist Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege und hat vor Kurzem selbst einen Notfall in einem Zug miterlebt. Um eine Verschlechterung des Zustands der Reisenden zu verhindern, wollte Stark an den Notfallkoffer. Das wurde ihm aber verwehrt, weil er nur von einer Ärztin oder einem Arzt geöffnet werden darf.
„Wir können lebensbedrohliche Zustände erkennen und erste Maßnahmen ergreifen“
Pflegefachpersonen seien durch ihre Aus- und Weiterbildung in der Lage, auch außerhalb von Krankenhäusern schnell und effektiv zu reagieren, betont Stark. „Wir können lebensbedrohliche Zustände erkennen und erste Maßnahmen ergreifen, bis die Kolleginnen und Kollegen aus der Notfallrettung eintreffen.“ Deshalb habe man der Bahn mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit einen gemeinsamen Austausch vorgeschlagen.
Das Anliegen der Kammer wird auch von dem Verein Bundesverbraucherhilfe unterstützt. (iss)