Klinikkeime in Münster
Quelle weiter unbekannt
Der Fund von Darmkeimen auf der Kinderintensivstation der Uniklinik Münster hat hohe Wellen geschlagen. Der Ärztliche Direktor gibt nun Entwarnung.
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Gute Nachrichten aus dem UKM: Vier der neun besiedelten Kinder konnten als gesund entlassen werden.
© Henning Kaiser / dpa
KÖLN. Während die Hygieneexperten am Uniklinikum Münster (UKM) weiter nach der Ursache für den Keimbefall suchen, hat sich die Situation auf der betroffenen Kinderintensivstation nach Angaben des UKM stabilisiert.
Keine weiteren Patienten sind von dem Keim Serratia marcescens besiedelt. Vier der neun besiedelten, aber nicht erkrankten Kinder konnten inzwischen als gesund entlassen werden.
Der Zustand eines Frühgeborenen, das an einer Sepsis erkrankt ist, ist allerdings weiter kritisch. Es wird mit Antibiotika behandelt. Alle Patienten auf der Station werden weiterhin engmaschig überwacht.
Umfassende Hygienemaßnahmen eingeleitet
Auf der Kinderintensivstation des UKM waren Anfang vergangener Woche gehäuft Besiedelungen mit dem Keim aufgetreten. Das Klinikum hatte daraufhin die Station mit Ausnahme von Notfällen für Neuaufnahmen geschlossen, planbare Eingriffe wurden verschoben.
Das UKM hat umfassende Hygienemaßnahmen eingeleitet. Die besiedelten kleinen Patienten sind isoliert worden. Das sie versorgende Pflegepersonal ist nicht in die Pflege anderer Kinder eingebunden.
"Ein Großteil der Station ist bereits komplett desinfiziert, sodass wir nach den jetzigen Entlassungen ab sofort auch wieder Patienten aufnehmen", sagte der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende Professor Norbert Roeder.
Die Quelle für den Keimbefall ist bis jetzt noch nicht gefunden worden.
"Die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen, durch die weitere Besiedelungen ausgeschlossen werden konnten, geben derzeit keinen neuen Hinweis auf eine mögliche Quelle", heißt es in einer Mitteilung des UKM. (iss)