Schleswig-Holstein
Regierung stützt Konzept für imland-Kliniken
Die Landesregierung im Norden stellt 50 Millionen Euro für die Rettung der Standorte der Imland Kliniken in Aussicht. Jetzt liegt der Ball wieder beim Kreistag in Rendsburg-Eckernförde.
Veröffentlicht:
Weiter mit neuem Konzept? imland-Klinik in Rendsburg.
© Carsten Rehder/dpa
Kiel/Rendsburg. Die Zukunft der Imland Kliniken beschäftigt nun auch die Landesregierung im Norden. Die Regierungskoalition aus CDU, Grünen und FDP hat eine finanzielle Förderung für Pläne der Imland-Geschäftsführung in Aussicht gestellt – 50 Millionen Euro könnten in die beiden Standorte fließen.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) rief den Kreistag in Rendsburg-Eckernförde dazu auf, „zügig den Weg freizumachen für die Umsetzung des Konzepts und damit die Phase der Unsicherheit zu beenden.“ Für diesen Fall stünden 50 Millionen Euro für Eckernförde und Rendsburg zur Verfügung. Die Landesregierung stehe zu ihren finanziellen Verpflichtungen, beide Klinik-Standorte dauerhaft zu erhalten. Der Kreis ist Träger der Imland Kliniken.
Im Kreistag zeichnet sich eine Mehrheit ab
Die Regierungskoalition ging mit ihrer Zusage an die Öffentlichkeit, nachdem sich im Kreistag eine Mehrheit für das von der Geschäftsführung kürzlich vorlegte Konzept abzeichnet. Wie berichtet steht der Kreis vor der Entscheidung, nach welchem Konzept er seine Klinikstandorte in Rendsburg und Eckernförde neu aufstellt.
Im Vorjahr hatte er ein Defizit von 18 Millionen Euro ausgleichen müssen. Es stehen mehrere Konzepte zur Auswahl. Das favorisierte Konzept würde die Zukunft beider Standorte sichern, sieht eine Konzentration von Leistungen und nur einen behutsamen Stellenabbau vor. In Eckernförde soll der operative Betrieb eingestellt und eine Klinik mit einem internistisch-geriatrischen sowie psychiatrischem Schwerpunkt etabliert werden. In Rendsburg soll die Geburtsmedizin ausgebaut werden.
Kommentar zu den imland-Kliniken
Gute Aussichten
„Akut medizinische Versorgung wäre jederzeit gewährleistet“
„Die Nachfrage nach psychiatrischen Behandlungsangeboten wächst bundesweit“, sagte Günther. Darauf baue das Konzept für den Kreis Rendsburg-Eckernförde auf. „Mit diesem stationären Versorgungsangebot würde der Fortbestand des Standortes Eckernförde gesichert und die medizinische Versorgung im Kreis zukunftssicher ausgebaut. Auch wäre die akut medizinische Versorgung jederzeit gewährleistet“, sagte der in Eckernförde lebende Regierungschef.
Um die stationäre Versorgung am Standort Eckernförde dauerhaft zu sichern, sind dort umfangreiche Baumaßnahmen mit Abriss und Neubau von Gebäudeteilen erforderlich. In Rendsburg müssten die von der Psychiatrie genutzten Gebäudeteile in ein Mutter-Kind-Zentrum umgewandelt werden. Ein zusätzlicher hebammengeleiteter Kreißsaal wäre ebenfalls erforderlich. Im Gegenzug wird die psychiatrische Versorgung an den Standort Eckernförde verlegt.
Ärztliche Direktoren über Feedback des Landes erfreut
Landesgesundheitsminister Dr. Heiner Garg (FDP) sieht mit Einrichtung eines geplanten ambulanten Versorgungszentrums den kleineren Standort in Eckernförde auch für Notfälle eingerichtet. „Damit ist eine sehr gute Rund-um-die-Uhr-Akutversorgung der Bevölkerung sowie eine zuverlässige flächendeckende Versorgung im Kreis Rendsburg-Eckernförde sichergestellt“, sagte Garg. Er sieht im neuen Konzept einen „überzeugenden Beitrag zu einer dauerhaften Sicherung einer guten, bedarfsgerechten Versorgung.“
Die beiden Ärztlichen Direktoren Professor Andreas Stark (Rendsburg) und Dr. Wolfgang Urbach (Eckernförde) sowie Professor Nour Eddine El Mokhtari vom Standort übergreifenden Medical Board der Imland Kliniken begrüßten die Unterstützung durch die Landesregierung genauso wie Geschäftsführer Markus Funk.
Er sagte: „Die Positionierung des Landes und die Zusage der finanziellen Unterstützung gibt Sicherheit, dass wir diesen Weg beschreiten können, sofern der Kreistag, der in Personalunion auch unsere Gesellschafterversammlung ist, sich ebenfalls für dieses Szenario entscheidet.“