Kennzahlen 2022

Roche: Solide Zahlen trotz Gegenwinds

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Massives Ensemble: Headquarter der Pharma-Innovationsschmiede Roche in Basel

Massives Ensemble: Headquarter der Pharma-Innovationsschmiede Roche in Basel

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Basel. Auf dem Höhepunkt der Pandemie hatte Roche mit Corona-Diagnostik 2021 außerordentlich gut verdient. Dass sich das nicht wiederholen würde, war erwartet worden. Um rund 13 Prozent gingen die Verkäufe in diesem Teilgeschäft 2022 zurück – auf immerhin noch 4,1 Milliarden Franken. Bei den von Roche angebotenen COVID-Therapeutika fiel die Entwicklung ausweislich der am Donnerstag in Basel veröffentlichten Kennzahlen ebenfalls durchwachsen aus. Insgesamt büßte Roche aber mit Corona-Test und -Medikamenten weit weniger dramatisch ein, als noch zu Beginn des Geschäftsjahres befürchtet.

Während die Nachfrage nach Tocilizumab (Actemra®/RoActemra®) zur Behandlung hospitalisierter COVID-Patienten mit schwerer Lungenentzündung deutlich abnahm, stiegen die Verkäufe des gemeinsam mit Regeneron entwickelten Antikörper-Cocktails Ronapreve® (Casirivimab/Imdevimab gegen COVID-19 mit schwerem Verlaufsrisiko bei Patienten ohne Sauerstofftherapie) um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken. Was den Angaben zufolge vor allem durch eine Großbestellung der japanischen Regierung bedingt war. Saldiert seien mit COVID-Medikamenten rund eine halbe Milliarde Franken weniger umgesetzt worden als im Vorjahr.

Neue Produkte legen weiterhin stark zu

Insgesamt konnte die Division Diagnostics operativ (zu unveränderten Wechselkursen) um drei Prozent zulegen (auf 17,7 Milliarden Franken). Die Pharmasparte brachte mit 45,6 Milliarden Franken operativ zwei Prozent mehr und stellte damit erneut unter Beweis, dass es dem Konzern – trotz Rückschlägen, von denen auch die Basler nicht verschont bleiben – bislang vergleichsweise gut gelingt, generische Konkurrenz selbst für ganz große Produkte durch Pipelineproduktivität zeitnah auszugleichen. Aktuell im Feuer stehen weiterhin die einstigen Mega-Seller Avastin® (Bevacizumab, -28 Prozent auf 2,12 Mrd. Franken), Herceptin® (Trastuzumab, -19 Prozent auf 2,14 Mrd. Franken,) und MabThera® (Rituximab, -20 Prozent auf 2,08 Mrd. Franken).

Demgegenüber weist Roche für etliche neue, bereits mehrfache Blockbuster zweistellige Zuwachsraten aus. So brachte etwa das derzeitige Hauptprodukt Ocrevus® (Ocrelizumab gegen MS) mit 6,04 Milliarden Franken 17 Prozent mehr ein. Der 2017 zugelassene Hämophilie-Antikörper Hemlibra® (Emicizumab) erlöste gar 27 Prozent mehr als im Vorjahr, insgesamt 3,82 Milliarden Franken. Ebenfalls von starker Nachfrage profitiert hat erneut der Checkpointinhibitor Tecentriq® (Atezolizumab, +14 Prozent auf 3,72 Milliarden Franken).

36. Dividendenerhöhung in Folge

Die Konzernzahlen: Der Gesamtumsatz stieg um ein Prozent auf 63,3 Milliarden Franken (währungsbereinigt +2,0 Prozent). Der Jahresüberschuss ging um neun Prozent auf 13,5 Milliarden Franken zurück, wofür höhere Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte sowie höhere Steuern und Zinszahlungen angeführt werden. Den Aktionären sollen laut Vorschlag 9,50 Franken je Aktie ausgezahlt werden, was die 36. Dividendenerhöhung in Folge (Vorjahr: 9,30 Franken) bedeuten würde.

Zu den Aussichten für 2023 erklärte der Mitte März scheidende CEO Severin Schwan, weitere kräftige Umsatzrückgänge – bis zu 5,0 Milliarden Franken – bei den Corona-Produkten sollten durch Wachstum im Tagesgeschäft beider Divisionen „weitgehend kompensiert“ werden. Dennoch wird vor Wechselkurseffekten mit einem prozentual niedrig einstelligen Rückgang gerechnet. Was, wie es weiter heißt, gleichermaßen auch auf den Gewinn je Aktie durchschlagen werde. (cw)

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