Behandlungsqualität

Runderneuerter Klinik-Atlas ist online

Im Klinik-Atlas des Bundes sollen Patienten sich online schnell über das beste Krankenhaus für ihre Behandlung informieren können. Nach anfänglichem Chaos hat das Gesundheitsministerium nun ein großes Update gemacht.

Veröffentlicht:

Berlin. Patienten sollen ab sofort mit dem runderneuerten Klinik-Atlas des Bundesgesundheitsministeriums leichter das passende Krankenhaus für ihre Behandlung finden. Das von Kliniken und Verbänden heftig kritisierte Projekt mit Daten zu rund 1.700 Krankenhäusern wurde am Donnerstag mit einem umfassenden Update neu gestartet, wie es aus dem Ministerium hieß.

Statt wie bisher für rund 23.000 verschiedene Eingriffe detaillierte Angaben zu machen, sind nun zunächst nur die 20 wichtigsten zusammengefasst abgebildet. Dabei geht es etwa um die Behandlung von Krebs und Herzerkrankungen, Entbindungen oder Prothesen. Die Auswahl decke je nach Klinik bis zu 70 Prozent der Patienten ab, heißt es. Später soll das Angebot erweitert werden.

Stiftung Patientenschutz: „nichts, was weiterhilft“

Unterdessen wertet die Deutsche Stiftung Patientenschutz auch das aktuelle Update als gescheitert. „Der Anspruch des Bundesgesundheitsministers war, dass Kranke im Klinikatlas mit einfacher Sprache für komplexe Krankheiten das richtige Krankenhaus finden“, so Vorstand Eugen Brysch. „Jetzt steht nichts drin, was den Suchenden weiterhilft. Damit Karl Lauterbach seine groß angepriesene Transparenzoffensive nicht in Banalität abstürzen lässt, muss das Millionen Euro Projekt abgeschaltet werden.“

Lauterbach hatte Kritik an der ersten Version des Atlas zum Teil zurückgewiesen. Die verwendeten Behandlungsdaten seien immer richtig gewesen, sagte der Minister am Mittwoch zur „Rheinischen Post“. Allerdings sei das bisherige Angebot zu komplex für Laien gewesen.

Krankenhäuser und Ärzteverbände hatte das Projekt als sehr fehlerhaft kritisiert und seine komplette Überarbeitung gefordert. Zudem bedeute der staatliche Klinik-Atlas eine Steuerverschwendung, da es bereits ähnliche Angebote von Kassen und Krankenhausgesellschaft gebe. (KNA)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
In Deutschland gibt es immer weniger klinische Forschung. Was Deutschland hingegen zu leisten imstande ist, zeigte sich zuletzt bei der COVID-19-Pandemie: mRNA-basierte Impfstoffe wurden schnell entwickelt und produziert.

© metamorworks / stock.adobe.com

Handlungsempfehlungen

Deutschland-Tempo statt Bürokratie-Trägheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)

Übersicht

Eine Agenda für Seltene Erkrankungen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

SAID, SIDD, SIRD, MOD und MARD

Das steckt hinter den fünf neuen Diabetes-Subtypen

Nephrologie

Nierenfunktion: Wie viel eGFR-Verlust ist normal?

Lesetipps
Eine kaputte Ampel

© Hechtenberg / Caro / picture alliance

Exklusiv Nach dem Koalitionsbruch

Gesundheitsexperten warnen vor „monatelangem Reformstillstand“